USA: Journalisten bezeichnen Livni als „Terroristin“

WASHINGTON (inn) - Journalisten in Washington haben Israels Außenministerin Zippi Livni am Freitagabend als "Terroristin" beschimpft. Zuvor hatte sie mit der amtierenden US-Außenministerin Condoleezza Rice einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um dem Waffenschmuggel der Hamas in den Gazastreifen entgegenzuwirken.

Nach der Unterzeichnung wurde Livni von mehreren Journalisten im Presseclub der US-Hauptstadt verbal angegriffen. Einer der Reporter bezeichnete sie als „Terroristin“. Er warf Israel vor, Journalisten an der Berichterstattung über die Kämpfe in Gaza zu hindern. Eine Frau fragte Livni: „Was, sind Sie wie Simbabwe?“

Laut einem Bericht der Zeitung „Jediot Aharonot“ waren die Leibwächter der Ministerin in Alarmbereitschaft, als eine dritte Person begann, Livni des Mordes an unschuldigen Zivilisten zu beschuldigen. Der Mann stellte sich nicht vor. Als ihn der Gastgeber aufforderte, sich mit einer Frage zu begnügen, rief er: „Sie lassen sie hier sprechen und lassen es nicht zu, dass Fragen gestellt werden. Seit wann sind hier Terroristen als Gäste zugelassen?“

Dem Bericht zufolge bewahrte Livni die Ruhe und wiederholte Israels traditionelle Standpunkte. Die Israelis hätten den Gazastreifen vor drei Jahren verlassen, betonte sie. Sie seien im Rahmen der Militäroperation gezwungen gewesen, dorthin zurückzukehren.

„Memorandum soll stabile Waffenruhe ermöglichen“

Bei der Unterzeichnungszeremonie hatte Livni das Dokument als wichtige Ergänzung bezeichnet, damit die Gewalt in der Region ein Ende finde. Das Memorandum könne die israelische Entscheidungsbildung über die Zukunft seiner Offensive im Gazastreifen voranbringen. Es solle „ägyptische Aktionen ergänzen und den Waffenfluss nach Gaza beenden“.

Rice äußerte vor Journalisten die Hoffnung, europäische Länder könnten ähnliche Abkommen mit Israel ausarbeiten. Die Hamas habe die Kämpfe in Gaza begonnen, weil sie trotz einer früheren Feuerpause Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert habe. Man könne nicht erwarten, dass Israel unter derart gefährlichen Bedingungen lebe. Überdies sei die Hamas auch für die Verschlimmerung der Lage im Gazastreifen verantwortlich, weil sie dort im Sommer 2007 gewaltsam die Macht übernommen habe. Das Memorandum solle als ein Versuch gewertet werden, eine dauerhafte Waffenruhe herbeizuführen, so die US-Außenministerin.

Am heutigen Samstagabend will das israelische Sicherheitskabinett über eine einseitige Feuerpause im Gazastreifen abstimmen.

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