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USA auch für viele jüdische Israelis gesperrt

Von Trumps Einreiseverbot in die USA aus mehrheitlich muslimisch geprägten Ländern sind auch Israelis betroffen. Die amerikanische Botschaft in Tel Aviv fordert von Washington darüber Aufklärung.
Derzeit sind die USA das Land der begrenzten Einreisemöglichkeiten

TEL AVIV / WASHINGTON (inn) – Die berühmte israelische Sängerin Rita, der ehemalige Verteidigungsminister und Parteichef Schaul Mofas sowie der Schriftsteller Sami Michael haben eines gemein: Sie sind im Iran oder im Irak geboren. Die Liste der Israelis aus Ländern, deren Bürger wegen einer Verfügung von Präsident Donald Trump vorerst nicht in die USA reisen dürfen, ließe sich beliebig verlängern.

Auch Forscher, Hightech-Experten und Abgeordnete der Knesset haben Geburtsorte im Pass stehen, die im Moment gesperrt sind. „Ich konnte kein Auto mieten, kein Hotelzimmer bestellen und keinen Flug buchen“, erzählt ein Israeli, für den die USA plötzlich gesperrt sind.

Israelischer Politiker vor offiziellem Besuch an Flughafen festgehalten

Die Erfahrung ist nicht ganz neu. Die Sängerin Rita musste nach dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 Konzerte in den USA absagen, weil ihr das Visum verweigert wurde. Der 1948 in Teheran geborene Verteidigungsminister Mofas wurde damals bei seiner Einreise auf dem Flughafen von New York festgehalten, obgleich er in Washington zu einem offiziellen Besuch eingeladen war.

Einreiseverbote sind für israelische Bürger und für jene, die israelische Visa im Pass haben, nichts Neues. Trump hat Irak, Iran, Jemen, Libyen, Somalia, Sudan, Syrien auf seine Liste gesetzt. Für Israelis ist grundsätzlich und seit jeher die „halbe Welt“ gesperrt. Neben den Staaten auf der Trump-Liste kommen noch hinzu: Algerien, Bangladesch, Brunei, Kuwait, Libanon, Malaysia, Oman, Pakistan, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und andere. In manchen Ländern besteht für Israelis akute Lebensgefahr. Und es gibt Gegenden, die Israelis unbedingt meiden sollten.

Gefahr für Israelis im Sinai

Erst dieser Tage veröffentlichte das Außenministerium in Jerusalem eine dringende Warnung an Urlauber über „akute Hinweise“ zu geplanten Anschlägen auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel. Mit Ägypten hat Israel einen Friedensvertrag und es gibt Flugverbindungen. Aber im Sinai herrschen Extremisten, darunter Ableger von Al-Kaida, die Israel und israelische Urlauber als Zielscheibe benutzten. Dennoch ist die Rote-Meer-Küste trotz wiederholter schwerer Terrorattacken weiterhin ein beliebtes Urlaubsziel.

Der Einreisestopp in den USA betrifft offensichtlich nicht nur Muslime, wie behauptet, sondern genauso Christen und Juden. Auf Anfrage sagte eine Pressesprecherin der amerikanischen Botschaft in Tel Aviv: „Wir haben uns an Washington gewandt, um Aufklärung in dieser Frage zu erhalten, ob der verkündete Bann tatsächlich auch für Israelis gilt, die in den besagten Ländern geboren sind.“

Von: Ulrich W. Sahm

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