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US-Pastor will Debatte um angeblich antisemitischen Gibson-Film beenden

DALLAS (inn) – Auch in Israel wird die anhaltende Debatte um den als antisemitisch bezeichneten Film des US-Schauspielers und Regisseurs Mel Gibson mit großem Interesse verfolgt. Mike Evans, Gründer des amerikanischen „Jerusalemer Gebetsteams“, wirbt nun auf einer Internetseite für seine Lösung der Diskussionen um den umstrittenen Film „The Passion of the Christ“.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, sprach sich der bekannte Nahost-Experte und Pastor Mike Evans für einen Textzusatz im Abspann des Filmes aus. Darin soll auf die Verfolgung der Juden durch die Römer hingewiesen werden: „Während der römischen Besatzung wurden 250.000 Juden durch Römer gekreuzigt, doch nur einer stand von den Toten auf“.

Evans publizierte seinen „Lösungsvorschlag“ vor wenigen Tagen als Petition im Internet und forderte Christen dazu auf, den vorgefertigten Brief an Mel Gibson zu unterzeichnen und seinen Vorschlag zu unterstützen. Damit, so Evans, nehme man all denjenigen den Wind aus den Segeln, die den Film als antisemitisches Instrument verwenden wollten.

Bereits vor Monaten habe Gibson dem Vorschlag Evans zugestimmt und versprochen, den Satz zu übernehmen. Seitdem habe Gibson jedoch nicht mehr reagiert, nun will Evans durch eine Petition auf der Internetseite www.melj.net den Hollywood-Star zur Umsetzung seines Versprechens bringen. Bis zum Freitag hatten über 21.000 Online-Besucher den Brief unterschrieben.

Der Oskar-Preisträger Gibson stellte im vergangenen Jahr einen Film über die letzten zwölf Stunden im Leben Jesu Christi fertig, in den er nach eigenen Angaben 25 Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen investierte. Der Film startet am 25. Februar 2004 in rund 2.000 US-amerikanischen Kinos, in Deutschland ist der Film erstmals am 8. April zu sehen.

Die Debatte um angebliche antisemitische Inhalte des Films entbrannte, nachdem der Direktor der jüdischen Organisation „Anti-Defamation League“, Abraham Foxman, Gibson vorwarf, der Film schüre antisemitische Vorurteile. Foxman hatte vorab ein unveröffentlichtes Skript des Films gelesen. Gibson stelle darin die Botschaft in den Mittelpunkt, die Juden seien schuld am Tode Jesu, so Foxman.

Mike Evans, Gründer eines der größten christlichen pro-israelischen Organisation in den Vereinigten Staaten, dem „Jerusalem Prayer Team“, war im vergangenen Jahr zusammen mit anderen Vertretern christlicher und jüdischer Gruppen einer Einladung Gibsons gefolgt und hatte sich den Film angesehen. Schon damals habe er Gibson gewarnt, sein Film könne bei einigen Zuschauern Hass auf Juden hervorrufen oder verstärken, besonders in Europa, der ehemaligen Sowjetunion und in arabischen Ländern, wo der Antisemitismus sowieso bereits gestiegen ist. Der Pastor schlug deshalb vor, am Ende des Films einen Hinweis auf die Ermordung von 250.000 Juden durch die damalige römische Besatzungsmacht in Israel einzublenden.

Nach eigenen Angaben gehören etwa 30 Millionen Teilnehmer zum „Jerusalemer Gebetsteam“, die durch tägliches Gebet ihre Solidarität zu Israel ausdrücken wollen. Evans stehe zudem seit Jahren in engem Kontakt zu den Premierministern Israels und ist Träger einer Auszeichnung der israelischen Botschaft. Der Pastor ist Gründer des Senders „Israel Broadcasting Network“ und Vorsitzender des Gremiums des „Corrie ten Boom-Hauses“ in der niederländischen Stadt Haarlem.

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