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US-Magazin: Israelisches Forschungsprojekt besonders bedeutend

TEL AVIV (inn) - Ein wichtiges US-Wissenschaftsmagazin hat zwei israelische Forschungsergebnisse unter die 50 bedeutendsten Entdeckungen des Jahres gewählt. Im einen Fall geht es um künstliche Intelligenz.

Das renommierte Magazin „Scientific American“ hält die Entwicklung eines organischen Speicherchips durch zwei Israelis für besonders bedeutend. Bei den Forschern handelt es sich um Eschel Ben-Jacob und Itay Baruchi von der Universität Tel Aviv. Ihnen ist es gelungen, mit Nervenzellen von Nagetieren eine einfache Methode zu entwickeln, die simuliert, wie Informationen oder Erinnerungen bei Menschen oder Tieren gespeichert werden.

„Computer, die es heute gibt, sind passiv“, erklärte Ben-Jacob. „Man lässt ein Programm laufen, alles geht entsprechend dem Inhalt, der schon eingegeben wurde. Im Gegensatz dazu weiß man, wenn ein Mensch eine Aufgabe übernimmt, dass er sein persönliches Urteil im Einklang mit den Umständen gebrauchen wird, die sich entwickeln mögen.“ Die Wissenschaftler haben Millionen Neuronen vermischt und eine Art „Gehirn in der Petri-Schale“ hergestellt. Die Nervenzellen gossen sie dann auf eine gleichmäßige Anordnung von Elektroden, um die digitalen Signaturen und die Interaktion der Neuronen aufzuzeichnen.

Neuronen reagieren nach bestimmten Mustern

Die Zellen kommunizieren durch elektrische Impulse miteinander. Jede reagiert infolge der unterschiedlichen Signale mit eigenen Zeichen. Zur Überraschung der israelischen Forscher folgte die Kommunikation bestimmten Strukturen, die sich wiederholten. „Diese Schale hat Millionen von Neuronen, die man sich als Millionen von Leuten vorstellen kann, die einander eine SMS schicken“, sagte Ben-Jacob. „Jede Person ist mit 100.000 anderen verbunden; jede zweite schickt eine Nachricht an 100.000 Leute und erhält Nachrichten von 100.000 Leuten. Als wir eine bestimmte Chemikalie anwandten, begannen Neuronen, Botschaften auf bestimmten Strecken auszusenden; eine unabhängige Korrelation und Synchronisation zwischen Zellen entwickelte sich. Wir können die Zellen dazu bringen, in bestimmten Mustern zu kommunizieren, die wir kontrollieren, und das ist Erinnerung im Wesentlichen.“

Die Forschungsergebnisse haben bereits das Verständnis der Wissenschaftler darüber verbessert, wie der Denkprozess abläuft und wie Erinnerungen im Gehirn gespeichert werden. Die Israelis hoffen, dass ihr Neuronensystem bald in anderen Experimenten genutzt werden kann. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Ihr Traum ist es, „ein System zu schaffen, das man einerseits kontrollieren kann, das aber andererseits immer noch überrascht“, so Ben-Jacob. „Es wird wissen, wie es sich verbessert und Dinge tun, die man nicht vorher programmiert hat.“ Diese aus einem gewöhnlichen Rechner und einem Neuronennetzwerk bestehenden Computer würden dann nicht wie Laptops aussehen, sondern aus Chips mit verschiedenen Fähigkeiten bestehen, die Computer hätten.

Auch israelische Professorin unter „Top 50“

Auf der Liste erscheint eine weitere israelische Forschungsarbeit. Dabei geht es um Behandlungsmöglichkeiten für die Parkinson-Krankheit. Verantwortlich ist die Tel Aviver Professorin Beka Solomon.

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