Unwetter über Israel

Heftige Unwetter sorgen dafür, dass ein Flugzeug auf Abwege kommt. Die Armee muss besondere Vorkehrungen treffen. Einige Soldaten finden sich im Schnee wieder.
Von Israelnetz
In Jerusalem gingen am Donnerstag heftige Regenfälle nieder

JERUSALEM (inn) – Mit heftigen Regenfällen und starken Winden zieht das Sturmtief Byron über Israel. Es traf am Dienstag auf die Küste und hatte seinen Höhepunkt in der Nacht zu Donnerstag und weit in den Tag hinein. Die Überflutungsgefahr an der Küste sowie an den Flussbetten am Toten Meer bleibt bis Freitag bestehen. Für den Schabbat sind noch leichte Regenfälle vorausgesagt.

Die Temperaturen fielen am Donnerstag in Zentralisrael vielerorts auf 10 Grad Celsius. Am Morgen starb ein 53-Jähriger in der Küstenstadt Netanja offenbar an Unterkühlung. Sein Nachbar hatte den Rettungsdienst ZAKA gerufen, als er ihn leblos vorfand. Eine endgültige Klärung der Todesursache steht noch aus.

Flugzeug und Jacht auf Abwegen

Bereits am Mittwoch musste ein Flugzeug auf dem Weg von Zypern nach Israel wegen des Sturms seine Route ändern und den libanesischen Luftraum nutzen. Der Flieger der griechischen Luftlinie Aegean drehte kurz nach dem Start scharf nach Osten ab, flog bis Beirut und dann wieder nach Süden in Richtung Tel Aviv.

Zwischenzeitlich bereitete eine Jacht den Küstenwachen Israels und Zyperns Sorge. Sie war von der israelischen Küstenstadt Aschdod in See gestochen, dann verloren die Behörden den Kontakt. Die Vermutung lag nahe, dass sie wegen des Sturms in Schwierigkeiten geraten war.

Am Mittwochnachmittag teilte die Küstenwache Zyperns aber mit, dass die Jacht in Kontakt mit einem Schiff in der Nähe getreten war. Die Passagiere seien wohlauf. Die Jacht machte sich auf den Weg zurück nach Israel. 

Zahlreiche Städte und Gemeinden trafen im Vorfeld des Sturms Schutzmaßnahmen und bereiteten sich auf Rettungseinsätze vor. Das Energieministerium erklärte, es habe eine besondere Lagebeurteilung unter Beteiligung mehrerer Behörden vorgenommen. Das Gesundheitsministerium wies die Krankenhäuser an, sich auf einen Zulauf an Patienten vorzubereiten.

Soldaten im Schnee

Auch das Militär traf angesichts des Sturms Vorkehrungen. Armeechef Ejal Samir ordnete für die Soldaten auf den Stützpunkten eine Ausgangssperre von Mittwochabend bis Freitagmorgen an. Er untersagte zudem alle Übungseinheiten im Freien. Die Abläufe wurden auf notwendige Aktivitäten reduziert.

Am Donnerstag meldete die Armee Schneefall auf dem Berg Hermon. Der Armeesprecher für den arabischen Raum, Avichai Adra’i, erklärte, die Truppen blieben bei allen Wetterlagen wachsam und bereit.

Soldaten hinterließen auf dem Hermon Spuren im Schnee Foto: Israelische Armee
Soldaten hinterließen auf dem Hermon Spuren im Schnee

Zeltlager überflutet

Der Sturm setzt den Menschen im Gazastreifen besonders zu. Laut örtlichen Berichten wurden Zeltlager überflutet. Wegen der unzureichenden Abwasserversorgung steigt die Gefahr von Infektionen.

Die für das Gebiet zuständige israelische Behörde COGAT teilte am Dienstag mit, dass Israel mit internationalen Partnern die Menschen im Gazastreifen auf den Winter vorbereitet. Zu diesem Zweck seien zuletzt 270.000 Zelte in das Gebiet gebracht worden. Auch die Lieferung von Treibstoff werde koordiniert. (df)

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