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Unterstützung für Hamas wächst

NABLUS (inn) – Die radikal-islamische Hamas hat in der palästinensischen Bevölkerung mehr Unterstützung als die Fatah-Partei von PLO-Chef Jasser Arafat. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, deren Ergebnisse das Meinungsforschungszentrum an der A-Nadschah-Universität in Nablus am Dienstag veröffentlicht hat.

Demnach unterstützen 26,5 Prozent der Teilnehmer die Hamas. Die Fatah bevorzugen 22 Prozent. Die Terrorgruppe Dschihad al-Islami erhielt ebenso wie alle übrigen islamischen Gruppen zusammen etwa sieben Prozent. Ungefähr acht Prozent der Befragten sind Anhänger einer säkularen linksgerichteten Bewegung, darunter die marxistische „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP).

Wie die Umfrage zeigt, nimmt die Unterstützung für die Hamas und die anderen islamischen Gruppierungen innerhalb der Bevölkerung zu. 76 Prozent der Teilnehmer gehen nicht davon aus, dass die gezielte Tötung von Führern der Hamas oder des Dschihad al-Islami den Einfluss dieser Terror-Organisationen auf der palästinensischen Straße schwächt.

Nach den amerikanischen Zusicherungen an Israels Premierminister Ariel Scharon meinen 88 Prozent der Befragten, dass US-Präsident George W. Bush keinen Palästinenserstaat anstrebe. 62,5 Prozent sind der Ansicht, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) der „Roadmap“ nicht mehr verpflichtet sei.

Für den Fall eines israelischen Rückzuges aus dem Gazastreifen rechnen 18 Prozent der Teilnehmer damit, dass die PA das Gebiet kontrollieren wird. Etwa neun Prozent erwarten, dass die islamischen Bewegungen die Herrschaft übernehmen werden. Mit einer Zusammenarbeit von Autonomiebehörde und islamischen Gruppen rechnen 39 Prozent.

Dabei gehen 47 Prozent der Befragten davon aus, dass nur eine vereinigte palästinensische Führung die Kontrolle über den Gazastreifen haben kann. 21 Prozent denken, dass dies der PA gelingen wird. Elf Prozent trauen es den militärischen Armen der palästinensischen Gruppierungen zu.

Eine Feuerpause mit Israel befürworten 58 Prozent der Teilnehmer. 52 Prozent sprachen sich für eine Fortsetzung des Friedensprozesses aus. In beiden Fällen ist die Zahl der Befürworter im Vergleich zu früheren Umfragen gesunken.

Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 1.371 Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland befragt.

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