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Unterschriftenaktion: „Arafats Friedensnobelpreis aberkennen“

FRANKFURT/MAIN (inn) – Protest gegen den Friedensnobelpreis von PLO-Chef Yasser Arafat: Die im vergangenen Jahr in Frankfurt gegründete Initiative „honestly concerned“ („ernsthaft besorgt“), die sich unter anderem gegen eine unfaire Berichterstattung über den Nahostkonflikt einsetzt, hat eine Unterschriftenaktion gestartet. Darin wird das Nobelpreiskomitee aufgefordert, für die Vergabe des angesehensten Friedenspreises an Arafat um Entschuldigung zu bitten.

Anlaß für die Aktion von „honestly concerned“ ist der Rücktritt des palästinensischen Premierministers Mahmoud Abbas, der dem Machtkampf mit Arafat nicht mehr standgehalten hatte. „Als ob die Lage im Nahen Osten nicht schon besorgniserregend genug gewesen wäre, hat Yasser Arafat nun Regierungschef Mahmoud Abbas zum Rücktritt gezwungen“, schreibt der norwegische Christdemokrat Kaare Kristiansen in einem offenen Brief, der in der norwegischen Tageszeitung „Aftenposten“ veröffentlicht wurde.

„Der Träger des angesehensten Friedenspreises der Welt legt heute die Friedenstaube auf die Schlachtbank und schwingt über ihr die Axt“, so der Norweger weiter. Kristiansen hatte bereits 1994 aus Protest gegen die Verleihung des Friedensnobelpreises an den PLO-Chef seine Mitgliedschaft im Nobelpreiskomitee niedergelegt. In dem Brief fordert er, daß Arafat der Nobelpreis aberkannt wird. Dem schließen sich die Unterzeichner der Petition an.

Zudem verweisen sie auf Shimon Peres. Im vergangenen Jahr hatte das Komitee öffentlich bedauert, ihm den Friedensnobelpreis nicht aberkennen zu können, den er gemeinsam mit Arafat und dem im November 1995 ermordeten israelischen Premier Yitzhak Rabin erhalten hatte. Peres wurde für eine militärische „Offensive“ in den palästinensischen Gebieten verantwortlich gemacht. In diesem Fall hatte das Komitee betont, daß es nur um die Meinung einzelner Mitglieder des Ausschusses gegangen sei.

„Eine Verurteilung des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde blieb jedoch selbst dann aus, als Israel umfassende Beweise vorlegte, die belegen daß Herr Arafat unmittelbar über Terroranschläge an israelischen Zivilisten informiert war und diese sogar finanziert hatte“, heißt es weiter in der Eingabe.

Die Unterzeichner fordern nun im Zusammenhang mit Arafat eine einstimmige und eindeutige Stellungnahme des Nobelpreiskomitees, weil die Vergabe des Friedenspreises an den PLO-Chef „ein bedauerlicher Fehler“ gewesen sei. Wenn es möglich sei, solle das Komitee ihm den Preis wieder aberkennen.

Den genauen Wortlaut der Petition finden Sie im Internet unter der Adresse www.petitiononline.com. Dort können Sie die Eingabe auch unterschreiben.

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