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„Unschuldiger“ Demonstrant im Gazastreifen wollte sterben

Nach dem Tod eines palästinensischen Rollstuhlfahrers im Dezember stand Israel weltweit in der Kritik. Doch sein Abschied von der Familie legt nahe, dass er als „Märtyrer“ sterben wollte.
Der palästinensische Rollstuhlfahrer starb am Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel (Archivbild)

GAZA (inn) – Der Tod des 29-jährigen palästinensischen Demonstranten Ibrahim Abu Thurajja am Zaun zwischen Israel und dem Gazastreifen hatte weltweite Proteste und eine scharfe Verurteilung Israels zur Folge. Der Mann hatte angeblich 2008 bei einem israelischen Raketenangriff auf sein Haus in Gaza beide Beine verloren. Doch Recherchen ergaben, dass das ehemalige Mitglied der Präsidentenwache „Force 17“ und der spätere Hamas-Aktivist schon 2005 bei Kämpfen zwischen verfeindeten palästinensischen Gruppen Schüsse in seine Beine erhalten hatte.

Im vergangenen Dezember beteiligte sich der Mann im Rollstuhl und ohne Beine an den Protesten gegen die Rede, in der US-Präsident Donald Trump Jerusalem offiziell als die israelische Hauptstadt anerkannte. Gemäß internationalen Medienberichten hätten israelische Scharfschützen ihn mit einem Kopfschuss getötet, „obgleich er keinerlei Gefahr für die Soldaten“ dargestellt habe.

Neben kritischen Berichten in britischen Zeitungen über die „Willkür“ israelischer Militärs gab es auch eine Verurteilung von Zeid al-Hussein, dem Hohen Kommissar der Menschenrechtsorganisation der Vereinten Nationen. Der Jordanier äußerte sich „schockiert“ über die „unverständliche“ Tötung des Schwerbehinderten im Rollstuhl. Al-Hussein erklärte ausführlich, wieso das ein Verstoß gegen „internationales Recht“ gewesen sei.

Die Umstände des Todes von Abu Thurajja sind weiterhin ungeklärt. Aber inzwischen stellte sich heraus, dass sich der Mann am Tag vor der Demonstration von seiner Mutter und seinen Brüdern verabschiedet habe. Er habe als „Märtyrer“ sterben wollen. Damit ergibt sich die Frage, was der vermeintlich so „unschuldige Demonstrant“ im Rollstuhl getan hat, um seinen Wunschtraum zu erfüllen.

Von: Ulrich W. Sahm

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