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Unruhen auf Tempelberg

JERUSALEM (inn) – Auf dem Tempelberg ist es am Freitag zu Auseinandersetzungen zwischen Arabern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Mindestens 15 Polizisten wurden durch Steine leicht verletzt.

Die Araber wollten gegen Bauarbeiten nahe dem Mugrabi-Tor am Tempelberg, durch die eine Rampe erneuert werden soll und gegen eine damit verbundene Grabung protestieren. Die Demonstranten werfen den Israelis vor, dadurch die für den Islam heilige Stätte zu beschädigen. Am Morgen hatte die Jerusalemer Polizei die Alarmbereitschaft erhöht. Moslems, die älter sind als 45 Jahre, durften nicht zum Freitagsgebet auf den Tempelberg kommen.

Am Mittag betraten ungefähr 200 Polizisten das Gelände. Gegen die Steinewerfer setzten sie Blendgranaten ein. Sie nahmen 17 Araber fest, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Der Platz vor der Klagemauer, der sich unterhalb des Tempelberges befindet, wurde zum Schutz der dort betenden Juden evakuiert.

Nach eigenen Angaben gewann die Polizei bald die Kontrolle über das Tempelberggelände. Allerdings hatten sich mehrere Dutzend Moslems in der Al-Aksa-Moschee verschanzt und warfen weiter Steine. Daraufhin blockierten die Polizisten alle Ausgänge und schalteten Lautsprecher ab, die zur Aufhetzung der Proteste gedient hätten. Die Polizei untersucht, ob möglicherweise ein Teil der Demonstranten mehrere Tage auf dem Tempelberg versteckt war, um den Kontrollen zu entgehen.

Der israelisch-arabische Abgeordnete Talab al-Sana vermittelte zwischen Arabern und Polizisten. Daraufhin verließen die Demonstranten das Gelände friedlich.

Olmert: „Islamische Stätten nicht in Gefahr“

Die Arbeiten hatten vor zwei Wochen begonnen. Am Donnerstag bestätigte Israels Premier Ehud Olmert, dass sie trotz der arabischen Proteste fortgesetzt würden. Die Rampe war vor drei Jahren eingestürzt und durch ein provisorisches Holzgestell ersetzt worden. Nach dem Gesetz muss allen Bauarbeiten in der Altstadt eine Probegrabung vorangehen. Diese findet im jüdischen Viertel statt, doch die Islamische Bewegung in Israel unterstellt den Israelis, sie wollten den Tempelberg untergraben.

Olmert betonte hingegen, die Arbeiten würden keine heiligen Stätten beschädigen. Das Projekt sei mit allen Parteien abgesprochen. Darunter seien auch andere Länder, relevante moslemische Vertreter und internationale Körperschaften.

Arabische UN-Botschafter haben den Sicherheitsrat aufgefordert, „sofortige und dringend notwendige Maßnahmen“ gegen die Grabung zu unternehmen. Sie brandmarkten „die Eskalation der israelischen Besatzungsbehörde“ durch eine „Aggression gegen islamische Besitztümer im besetzten Ostjerusalem“, indem Israel eine historische Route zerstöre.

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