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Unruhen auf dem Tempelberg

JERUSALEM (inn) – Die israelische Polizei ist am Sonntag auf dem Tempelberg gegen gewaltbereite Palästinenser vorgegangen. Nach eigenen Angaben ging sie einige Meter in die Al-Aksa-Moschee, um deren Haupttüren zu schließen. Dutzende Randalierer hätten Steine, Feuerwerkskörper und andere Objekte aus der Al-Aksa-Moschee geworfen.
Der Felsendom (l.) und die Al-Aksa-Moschee befinden sich oberhalb der Klagemauer.
Maskierte palästinensische Jugendliche sind am Sonntag auf dem Tempelberg mit der israelischen Polizei zusammengestoßen. Die Palästinenser hätten sich selbst in der Al-Aksa-Moschee verbarrikadiert, heißt es in einer Erklärung der israelischen Polizei. Die Jugendlichen hätten sich für eine Konfrontation vorbereiten wollen, die darauf abziele, Juden davon abzuhalten, die Stätte zu besuchen. Am Sonntag begingen die Juden ihr jährliches Gedenken an die Zerstörung ihrer beiden Tempel, die laut jüdischer Tradition einmal auf dem Platz des Tempelbergs errichtet waren. Die Unruhen brachen aus, als die Palästinenser auf dem Vorhof Steine und Feuerwerkskörper auf die Polizei warfen und in ihre Richtung eine nicht identifizierte Flüssigkeit sprühten, meldet die Tageszeitung „New York Times“. Die Einsatzkräfte antworteten mit Blendgranaten und Tränengas. Nachdem einige der protestierenden Palästinenser in die Moschee rannten, sei die israelische Polizei ein paar Meter in das Gebäude getreten, um die Tür zu schließen und Ruhe zu schaffen. Laut Polizeiangaben wurden drei Palästinenser festgenommen, palästinensische Quellen sprechen von fünf Festnahmen. „Es ging nur darum, die Türen zu schließen. Wir haben nicht das Innere gestürmt“, sagte Polizeisprecher Micky Rosenfeld laut der Deutschen Presse-Agentur zu der Polizeiaktion. Vier Beamte seien leicht verletzt worden. 19 Palästinenser wurden laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ verletzt. Zudem habe es fünf Festnahmen gegeben. In den Straßen und Gassen der touristischen Altstadt Jerusalems um die Moschee gingen die Ausschreitungen nach Polizeiangaben weiter. Das Plateau des Tempelbergs in der Jerusalemer Altstadt mit der Moschee und dem Felsendom wird von Muslimen als „Edles Heiligtum“ verehrt. Der Tempelberg ist auch für jüdische Gläubige heilig, weil an diesem Ort sowohl der erste jüdische Tempel als auch der im Jahre 70 zerstörte zweite jüdische Tempel errichtet wurde. Immer wieder kommt es dort zu religiös motivierten Auseinandersetzungen. (ms)

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