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UNO erhielt deutlich weniger Spenden für Palästinenser

NEW YORK (inn) - Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2010 nur die Hälfte der von ihnen angestrebten Spendensumme für die Palästinenser eintreiben können. Dies geht aus einer Statistik hervor, die am Mittwoch in Jerusalem vorgestellt wurde.

Mit dem „Consolidated Appeals Process“ (Prozess der konsolidierten Hilfsappelle, CAP) hatte sich die UNO 2003 an Mitgliedstaaten und internationale Organisationen gewandt. Seitdem bittet sie jedes Jahr um eine bestimmte Spendensumme für die Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen. Für das Jahr 2010 kamen nur 52 Prozent der erstrebten Summe zusammen – so groß war die Differenz noch nie gewesen. 2009 hatte die UNO 79 Prozent der angeforderten Geldmittel aufgebracht, 2008 waren es 75 Prozent. Dies berichtet die „Jerusalem Post“.

Der zuständige UN-Koordinator für die palästinensischen Gebiete, Maxwell Gaylard, führte die „enttäuschenden Zahlen“ auf die weltweite Wirtschaftskrise und auf die Katastrophen in Pakistan und Haiti zurück. Insgesamt waren 259,2 Millionen Dollar an Spenden eingegangen. Mit dem nicht ausgegebenen Geld von 2009 kam ein Budget von 312,7 Millionen Dollar zusammen. Im Vorjahr hatte die UNO 594,5 Millionen Dollar erhalten und damit auf ein Gesamtbudget von 636 Millionen Dollar zurückgreifen können.

Trotz des Rückschlags baten die Vereinten Nationen die Geber am Mittwoch in einem neuen Appell um 576 Millionen Dollar für 2011. Damit stehen die Palästinensergebiete auf Platz fünf der Notfallkampagnen. Die Liste führt der Sudan mit einer angeforderten Summe von 1,7 Milliarden Dollar an. Ihm folgen Haiti (907 Millionen), der Kongo (719 Millionen) und Afghanistan (679 Millionen).

Im Zusammenhang mit dem palästinensischen CAP frustriert es Gaylard nach eigener Aussage, dass das humanitäre Problem im Westjordanland im Gegensatz zu einer Naturkatastrophe künstlich geschaffen sei. Damit sei es unnötig, und die humanitäre sei Hilfe nicht die Antwort. Die Lage könne nur durch eine politische Lösung überwunden werden, die Frieden und Wohlstand in die Region bringen werde, fügte der UN-Koordinator hinzu.

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