Suche
Close this search box.

UNESCO und Iran: Welterbe vor Gewalt schützen

PARIS (inn) – Der iranische Staatspräsident Hassan Rohani hat sich gegen gewaltsamen Extremismus ausgesprochen. Anlass war ein Treffen mit der UNESCO-Generalsekretärin Irina Bokova in Paris.
Sprachen über Welterbe, aber nicht über Holocaust-Karikaturen: Bokova und Rohani
Kultur und Bildung können gewaltsamem Extremismus vorbeugen. Darin waren sich der iranische Staatspräsident Hassan Rohani und die UNESCO-Generalsekretärin Irina Bokova am Donnerstag einig. Bei einem informellen Treffen in einem Pariser Hotel sprachen sie über den Schutz gefährdeter Kulturgüter und die Erziehung zur Toleranz. In dem Gespräch lobte Rohani das „einzigartige Mandat“ der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur innerhalb der Vereinten Nationen. Gemeinsame Lösungen müssten gefunden werden, um gefährdete kulturelle Werke und Stätten zu schützen, sagte er laut einer Mitteilung der UNESCO. Die Zerstörung von Denkmälern und Stätten gehe Hand in Hand mit der Auslöschung verschiedener ethnischer Gruppen und Kulturen. Nach Ansicht des iranischen Staatsoberhauptes ist Kultur das Fundament der Gesellschaften. Sie durchdringe alle Aspekte des Lebens und biete die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und interkulturellen Dialog. Rohani regte eine internationale Konferenz zur Rolle der Kultur beim Einsatz gegen Gewalt vor.

Lob für Zusammenarbeit mit Iran

UNESCO-Generalsekretärin Bokova bedauerte die systematische Zerstörung von Kulturerbe. Diese sei eine große Tragödie für die Menschheit. Initiativen gegen gewaltsamen Extremismus und Radikalisierung durch Bildung, Kultur und die Förderung von Toleranz seien nötig. Sie bekundete ihre Wertschätzung für die Zusammenarbeit mit der Islamischen Republik in den Bereichen Bildung, Kultur und Wissenschaft. Zum Abschluss des Treffens überreichte sie Rohani die Zertifikate für zwei neue Welterbestätten: Susa und die kulturelle Landschaft von Maymand. Diese stünden als Symbole für kulturellen Dialog. Auch gratulierte Bokova dem Iran dazu, in den Exekutivausschuss der UNESCO gewählt worden zu sein.

„Missverständnis“: Keine erneute Beschwerde über Karikaturenwettbewerb

Zuvor hatte Israelnetz das Treffen fälschlicherweise für Mittwoch angekündigt. Ferner hieß es, die Generalsekretärin wolle dabei ihre Kritik an dem iranischen Holocaust-Karikaturenwettbewerb wiederholen. Doch dies sei ein „Missverständnis“ und eine „Fehlinformation“ der israelischen Tageszeitung „Ha‘aretz“ gewesen, teilte eine UNESCO-Sprecherin auf Anfrage mit. Dasselbe gelte für die Ankündigung, Rohani solle am Mittwoch auch zu Mitarbeitern der Kulturorganisation sprechen. Ein solches Gespräch habe überhaupt nicht stattgefunden. Der Termin war in Israel auf Kritik gestoßen, weil er auf den internationalen Holocaustgedenktag gefallen wäre. Hingegen bestätigte die Sprecherin gegenüber Israelnetz, dass Bokova offiziell Beschwerde gegen den Karikaturenwettbewerb eingelegt habe. Das Schreiben könne sie allerdings nicht zur Verfügung stellen, es befinde sich in den Händen der israelischen Delegation bei der UNESCO. (eh)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen