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UNESCO nimmt Tel Aviv-Jaffa in Weltkulturerbe auf

TEL AVIV (inn) – Die UNESCO hat am Donnerstag die Stadt Tel Aviv-Jaffa wegen ihrer historischen Gebäude im Bauhaus-Stil in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen: Die Metropole Tel Aviv, die 1909 von jüdischen Einwanderern aus Rußland nördlich von Jerusalem am Mittelmeer gegründet wurde, birgt etwa 2.000 Gebäude im Bauhaus-Stil, von denen 250 als besonders einzigartig bezeichnet werden.

Während Tel Aviv eine verhältnismäßig junge Stadt ist, zählt Jaffa (früher Joppe) zu den ältesten Städten überhaupt. Mit der Zeit sind Tel Aviv und Jaffa immer mehr miteinander verwachsen, bis 1949 der antike und der moderne Teil komplett vereinigt wurden. Heute ist die Doppelstadt Tel Aviv-Jaffa, die nach der Hauptstadt Jerusalem die zweitgrößte Stadt Israels und das wichtigste Wirtschaftszentrum des Landes ist, von einem Gürtel neuer Wohnsiedlungen umgeben.

Am Donnerstagabend waren von der UNESCO, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation, deren Sitzung in Paris stattfand, 24 weitere Orte in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden, das Komitee hatte in Paris über insgesamt 38 Vorschläge abgestimmt.

Einstimmig war von dem Ausschuß des Weltkulturerbes eine Auszeichnung Tel Avivs beschlossen worden. Damit ist Tel Aviv eine von insgesamt acht Metropolen, die eine Auszeichnung aufgrund ihrer einzigartigen Gebäude im Bauhaus-Stil bekamen.

Die durch die UNESCO verliehene Auszeichnung bezieht sich auf den südlichen Teil der „Arlosoroff Street“, den östlichen Teil der „Ben Yehuda Street“ und den nördlichen Abschnitt der „King George Street“. Allerdings kann man auch in anderen Stadtteilen auf Bauhaus-Gebäude stoßen.

Etliche dieser historischen Gebäude warten noch darauf, renoviert und ausgebessert zu werden, denn eine Instandsetzung bringt hohe Kosten mit sich. Doch die Stadt Tel Aviv verspricht sich von diesen Investitionen einen Aufschwung, der die Stadt voranbringen und stärken soll, sagte Danny Kaiser, bei der Stadt Tel Aviv angestellter Ingenieur, auf dem jährlichen Treffen des Komitees für das Weltkulturerbe.

Die Existenz des Bauhaus-Stils in Tel Aviv läßt sich dadurch erklären, daß einige der wichtigsten Architekten Israels an der Bauhaus-Schule in Weimar studierten, unter anderen so prominente Schüler wie Shmuel Miestiechkin oder Munio Gitai-Weintraub.

Ein charakteristisches Merkmal des Bauhaus-Stils in Tel Aviv ist, daß fast ausschließlich mit Zement und Gips gebaut wurde. Dies ist sowohl auf die regionalen klimatischen Bedingungen als auch auf finanzielle Einschränkungen in der Gründerzeit zurückzuführen. So entwickelte sich in Tel Aviv ein eigener Bauhaus-Stil.

Das herausstechendste Merkmal sind bis heute die „pilotis“. Diese Wohnhäuser, die auf den „pilotis“ genannten Säulen stehen, wurden aus funktionellen Gründen konstruiert. Sie dienten beispielsweise der Verringerung des Staubs in den Erdgeschoßwohnungen und gewährten den Bewohnern einen erfrischenden Luftdurchzug.

Noch heute birgt Tel Aviv die weltweit größte Ansammlung an Häusern der Bauhaus-Architektur. Das daraus resultierende spezifische Aussehen Tel Avivs, das auf der Dominanz vieler Häuser im Bauhaus-Stil beruht, veranlaßte den Dichter Nathan Alterman der Stadt den Spitznamen „White City“ zu verleihen, unter dem sie heute noch bekannt ist.

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