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Uneinigkeit in der Arbeitspartei: Amram Mitzna verliert an Sympathien

JERUSALEM (inn) – Rund drei Monate nach seinem Amtsantritt hat der Arbeitsparteivorsitzende Amram Mitzna innerhalb seiner Fraktion deutlich an Sympathien verloren. Auf dem Parteitag am Montag waren viele Mitglieder verärgert über ihren Chef, da er die Schuld für den Abstieg der Partei immer wieder bei den anderen suche und nicht bei sich selbst.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldet, habe Mitzna den Abstieg der Partei wiederholt damit begründet, daß die Arbeitspartei (Avoda) zwei Jahre an der Regierung von Premierminister Ariel Sharon beteiligt war. Zudem machte Mitzna seinen Vorgänger Benjamin Ben-Eliezer für den Tod von zahlreichen Israelis verantwortlich, die in dieser Zeit Opfer von Terroranschlägen wurden.

Ben-Eliezer war damals Verteidigungsminister. Er wies diese Vorwürfe deutlich zurück. Das sei ein persönlicher Angriff gegen ihn, der ihn sehr schmerze, so der ehemalige Avoda-Chef.

Dem Bericht zufolge erklärten Ben-Eliezer und die anderen Parteimitglieder dennoch ihre Bereitschaft, die innerlich zerrüttete Partei wieder aufzubauen, um eine starke Opposition zu bilden – sie stünden hinter ihrem Vorsitzenden. Mitzna müsse jedoch damit aufhören, die Schuld für die Niederlage der Partei bei den Knessetwahlen ständig nur bei anderen zu suchen.

Daraufhin warf Mitzna den Parteimitgliedern erneut vor, sie hätten keine Bereitschaft und würden nichts für die Einheit der Partei unternehmen. Außerdem würde er weiterhin sagen was er denke und dazu gehöre eben die Überzeugung, daß die Beteiligung an der früheren Sharon-Regierung der Hauptgrund für den Partei-Abstieg sei.

Nach diesen Äußerungen hatte der Avoda-Chef allen Ärger auf sich gezogen. Ben-Eliezer verließ wütend den Raum und Mitzna erntete lautstarke Kritik für sein Verhalten. „Es reicht. So kann es nicht weitergehen. Wir sind deine Partei. Warum schiebst du uns ständig die Schuld in die Schuhe“, so der ehemalige Verkehrsminister Ephraim Sneh.

Die Satzung der Partei schreibt vor, daß innerhalb von 14 Monaten nach einer Niederlage bei den Parlamentswahlen Wahlen zum Parteivorsitz stattfinden müssen. Dem Bericht zufolge wurde noch kein Datum für diese Wahlen festgelegt, einige Mitglieder sagten jedoch, sie zählten bereits die Tage – sie hätten Mitznas Verhalten endgültig satt.

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