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Unbestätigter Bericht: Abu Nidal tot in Bagdad aufgefunden

BAGDAD (inn) – Einer der meist gesuchten palästinensischen Terroristen der 70er und 80er Jahre ist in Bagdad tot in einer Wohnung gefunden worden. Ersten unbestätigten Berichten zufolge starb Sabri al-Bana (Abu Nidal) durch die eigene Hand, in anderen Berichten ist von Mord die Rede. Der Gegenspieler Arafats war seit langem schwer krank – zuletzt hatte es nur Gerüchte über seinen Aufenthaltsort und seinen Zustand gegeben.

Der 1939 in Jaffa geborene Abu Nidal führte die nach ihm benannte Abu-Nidal-Gruppe, deren offizieller Name Revolutionsrat der Fatah lautete. Er formte seine Gruppe mit der Unterstützung des Irak, nach dem er 1973 mit Yasser Arafat gebrochen hatte und geflohen war. Die Fatah-Organisation Arafats verurteilte ihn zum Tode – offiziell wegen Amtsmißbrauchs, tatsächlich jedoch wegen eines Mordversuchs an Arafat. Auch in Jordanien wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

Neben Angriffen auf jüdische Ziele – darunter eine Schule in Antwerpen (Belgien) 1980 – richtete sich der Kampf der Gruppe vor allem gegen arabische Staaten und Offizielle der PLO sowie westliche Diplomaten. In den 70er Jahren verübten Abu Nidals Terroristen vor allem Anschläge auf syrische und jordanische Einrichtungen.

Terrorexperten schreiben Abu Nidal auch die Ermordung von Salah Kayaf (Abu Iyad) zu. Der Stellvertreter von PLO-Chef Yasser Arafat war – zusammen mit dem Fatah-Sicherheitschef Abu el-Hol – im Januar 1991 in Tunis erschossen worden.

Offenbar wegen der schlechten Gesundheit Abu Nidals stellte die Gruppe nach 1991 alle Operationen ein. Die rund 400 Aktiven des Revolutionsrats der Fatah hatten zuvor auch andere Namen benutzt, darunter Arabische Revolutionäre Brigaden, Revolutionäre Organisation Sozialistischer Moslems (bei Anschlägen gegen britische Ziele) sowie Schwarzer Juni (bei Anschlägen gegen jordanische Ziele).

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