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UN-Vertreterin trifft Kinder in Sderot

SDEROT (inn) – Die UN-Gesandte für Kinder in bewaffneten Konflikten hat am Mittwoch die raketengeplagte Wüstenstadt Sderot besucht. Dabei sprach Radhika Coomaraswamy
auch mit israelischen Schülern.

„Ich bin gekommen, um den Einfluss der Auseinandersetzungen in der Region auf die Kinder zu untersuchen, die mit dem Kassam-Beschuss zurechtkommen müssen“, sagte die aus Sri Lanka stammende UN-Vertreterin. Zuvor hatte sie unter anderem Jordanien, den Libanon und die palästinensischen Autonomiegebiete besucht.

In Sderot besichtigte Coomaraswamy zunächst in einer Polizeistation die Sammlung der Kassam-Raketen, die im vergangenen Jahr niedergegangen waren. Laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ zeigte sie sich erschüttert über die große Zahl der Geschosse. Experten erklärten ihr die verschiedenen Sorten von Raketen.

Anschließend traf sich Coomaraswamy in einer Schule mit Sderoter Schülern. Sie wunderte sich, dass jedes Kind ein Mobiltelefon dabei hatte. Darauf erwiderte die Lehrerin: „In der Wirklichkeit, in der wir leben, machen sich die Eltern große Sorgen, hauptsächlich nach dem Einschlag von Kassam-Raketen. Die Eltern rufen die Kinder sofort an, um herauszufinden, ob alles in Ordnung ist. Es ist etwas schwierig, so zu unterrichten, aber man kann nichts machen. So ist die Lage.“

Kind: „UNO muss sich einmischen“

Die Schüler berichteten ausführlich von ihrem Leben im Schatten der Raketen. Coomaraswamy sagte zu den Schülern: „Ich bin die Vertreterin der UNO für die Angelegenheiten von Kindern und ich bin gekommen, um euch zu hören und zu sehen, was hier passiert. Was erwartet ihr von mir?“ Ein Kind antwortete: „Wir wollen, dass sich die UNO in das einmischt, was hier in Sderot geschieht, und dass sie nicht ruhig dasitzt, sondern Sanktionen verhängt, wie man es jetzt mit dem Iran tut.“ Ein anderes Kind fügte hinzu: „Wir wollen nur Frieden.“

Coomaraswamy kam auch mit Bürgermeister Eli Mojal zusammen. Sie habe sich Kinder, die sich schon immer unter Raketenbeschuss befunden hätten, militanter vorgestellt, äußerte sie beim Gespräch mit dem Stadtoberhaupt. Sie habe sich sehr gefreut, die Schüler zu hören. Einige hatten von einem Fußballspiel gegen palästinensische Kinder erzählt, das vom „Peres Center for Peace“ organisiert wurde.

Mojal sagte: „Wir hatten schon einige UN-Vertreter in der Stadt, und ich freue mich über jeden derartigen Besuch. Es ist wichtig, dass sie in unmittelbarer Weise erfahren, was hier geschieht. Coomaraswamy kommt von einer Rundreise in der Region und hat dort alle möglichen Dinge gehört. Hier hat sie ein völlig anderes Bild von dem gesehen, was ihr davor präsentiert wurde. Ich habe mich sehr gefreut, auch ihre weisen Gespräche mit den Kindern zu hören.“

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