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UN-Soldat: „Hisbollah gebraucht uns als Schutzschild“

OTTAWA / BEIRUT (inn) – Eine E-Mail, die ein bei dem israelischen Luftangriff auf einen UN-Posten im Südlibanon getöteter Soldat vorher verschickt hat, wirft neues Licht auf den vielfach kritisierten Vorfall. Darin heißt es: „Die Hisbollah gebraucht UN-Posten als Schutzschilder“.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, teilte der Kanadier Major Paeta Hess-von Kruender zudem mit, dass die Terrorgruppe Hisbollah nahe dem UN-Posten agiere. Der ehemalige Kommandeur des UN-Soldaten, Generalmajor Lewis MacKenzie, berichtete in einer kanadischen Rundfunksendung, dass laut Hess-von Kruender die israelische Luftwaffe nicht vorsätzlich UN-Posten angreife, sondern eher aufgrund einer taktischen Notwendigkeit.

„Das würde bedeuten, dass die Hisbollah sich absichtlich in der Nähe der UN-Posten stationiert. Das ist eine Taktik“, sagte MacKenzie weiter.

Der Soldat sandte die E-Mail einige Tage vor seinem Tod auch an das kanadische Fernsehen. Darin berichtete er von den israelischen Bombardements und dass er um sein Leben bange.

Er schreibt: „Wir haben täglich zahlreiche Ereignisse, bei denen unser Posten unter direkten oder indirekten Beschuss gerät, von beiden – Artillerie- und Luftangriffen.“ Es sei zu gefährlich, Patrouillen durchzuführen. Der Soldat versuchte in der Nachricht seine Erfahrungen als unbewaffneter Soldat zu beschreiben, der auch in der Schusslinie steht, heißt es in „Jediot Aharonot“ weiter.

Der Generalsekretär der UN, Kofi Annan, hatte den Zwischenfall am Mittwoch als „offenbar vorsätzlich“ bezeichnet. Israels Premierminister Ehud Olmert hatte sein „tiefes Bedauern“ über den Beschuss ausgedrückt und eine gründliche Untersuchung des Vorfalls eingeleitet. Bei dem Angriff waren drei weitere UN-Soldaten ums Leben gekommen: ein Finne, ein Chinese und ein Österreicher.

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