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UN-Bericht bestätigt Israels Behauptungen: Kein „Massaker“ in Jenin

NEW YORK (inn) – Im sogenannten Flüchtlingslager Jenin in Samaria hat es kein Massaker gegeben. Zu diesem Schluß kommen die Vereinten Nationen (UN) in ihrem Untersuchungsbericht zu den Kämpfen, die Anfang April zwischen israelischen Soldaten und bewaffneten Palästinensern in Jenin ausgebrochen waren.

In dem Bericht werden beide Seiten beschuldigt, Zivilisten in Gefahr gebracht zu haben. Die UN kritisierten Israel die medizinische Versorgung und humanitäre Hilfe für die Palästinenser verweigert zu haben. Palästinenser hätten zudem ganz bewußt ihre Kämpfer unter der Zivilbevölkerung positioniert.

Palästinenser hatten Israel vorgeworfen an der palästinensischen Zivilbevölkerung ein „Massaker“ verübt zu haben. Sie sprachen anfangs von 2.000 bis 3.000 getöteten Palästinensern, einigten sich dann aber auf 500 Tote. Dies hatte weltweit zu massiver Kritik an Israel geführt. Israel hatte diese Vorwürfe stets heftig dementiert. Bei Häuserkämpfen seien 23 israelische Soldaten und 52 Palästinenser umgekommen, hatte Israels Armee damals bekanntgegeben. Die UN bestätigte jetzt in ihrem Bericht die von Israel vorgelegten Zahlen und wies die palästinensischen Behauptungen zurück.

Mitte April wollte die UN eine Untersuchungskommission nach Jenin schicken, die den „Massakervorwürfen“ nachgehen sollte. Israel hatte zunächst seine Einwilligung zur Untersuchung gegeben, nach Bekanntwerden der Mitglieder der Kommission die Zustimmung jedoch wieder zurückgezogen. Die israelische Regierung hatte die Zusammensetzung des Untersuchungsteams kritisiert, da sie nicht mit Israel abgestimmt worden war. Israel habe gehofft, daß die Mitglieder einen militärischen und keinen „politischen“ Hintergrund haben, hieß es damals aus Jerusalem.

Der UN-Report basiert auf Informationen von Palästinensern, UN-Beamten, fünf UN-Mitgliedsstaaten und verschiedenen Hilfsorganisationen. UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte Israel um Hilfe bei der Untersuchung gebeten. Israel hatte sich jedoch geweigert, mit Annan zusammenzuarbeiten und stellte ihm keine Informationen zur Verfügung.

Der Bericht der Vereinten Nationen soll am heutigen Donnerstag veröffentlicht werden. Am Mittwoch erhielten die Palästinenser und Israel bereits Kopien davon. Beide Parteien wollten sich jedoch noch nicht dazu äußern.

Die israelische Armee hatte am 29. März mit einer großangelegten Militäroffensive in den palästinensischen Autonomiegebieten begonnen. Israelische Truppen rückten in alle großen Autonomiestädte ein und suchten dort nach Waffen und Terroristen. In Jenin war es dabei zu heftigen Kämpfen zwischen Soldaten und bewaffneten Palästinensern gekommen.

Grund für die Militäroperation war ein schwerer Terroranschlag in einem Hotel in Netanya am Abend des jüdischen Passahfestes. Ein Palästinenser hatte eine Bombe gezündet und dadurch 29 Israelis ermordet und Dutzende zum Teil schwer verletzt.

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