Anhand gut datierter Ausgrabungen aus biblischer Zeit beziehungsweise dem Zeitalter der Kreuzfahrer und der muslimischen Eroberer konnte auch der Wasserstand des Meeres ermittelt werden. Nach Angaben der Forscher gebe es drei Ursachen für Veränderungen des Meeresspiegels. Ein Grund sei das Gesamtvolumen des Wassers auf dem Erdball, verursacht durch Erderwärmung oder Eiszeiten und die entsprechenden Änderungen der Eiskappen in Arktis und Antarktis.
Regional gebe es ein Anheben oder Absinken der Erdplatten und schließlich lokale tektonische Veränderungen, die entlang der Küste die Landmasse im Verhältnis zum Meeresspiegel heben oder senken könnten. Ein Anheben des Meeresspiegels überschwemme nicht nur Häfen und Städte in der Nähe des Meeres, sondern verursache auch eine Versalzung des Grundwassers und zerstöre die Küste.
Die Studie startete in Akko, wo die Kreuzfahrer unterirdische Abwasserkanäle für eine gut erhaltene öffentliche Latrine oder Fluchtwege zum Meer gebaut haben. Diese Kanäle sind heute teilweise überschwemmt, weil vor rund 800 Jahren der Spiegel des Mittelmeeres zwischen 50 und 90 Zentimeter niedriger war als heute. Dieses Ergebnis konnte in Atlit und Caesarea bestätigt werden, wo die Kreuzfahrer ebenfalls nahe dem Meer gebaut haben.
In der hellenistischen Periode, um 300 vor Christus, war der Wasserstand des Mittelmeeres ganze 1,6 Meter niedriger als heute. Danach stieg das Wasser wieder erheblich bis zur Zeit Jesu und des Königs Herodes. In dem von Herodes gebauten Hafen in Caesarea entsprach der Pegel ungefähr dem heutigen Wasserstand. Dann sank das Wasser wieder, bis die Moslems im 6. Jahrhundert kamen und danach weiter bis zur Ankunft der Kreuzfahrer. 500 Jahre lang stieg der Pegel wieder stetig bis auf 25 Zentimeter unter dem heutigen Pegel.
In den vergangenen 100 Jahren gab es Schwankungen um 19 Zentimeter. In den letzten 50 Jahren stieg der Meeresspiegel um 5,5 Zentimeter. Aber es habe auch Perioden gegeben, in denen das Wasser innerhalb von zehn Jahren um ganze 10 Zentimeter anstieg. Sivan kommt zu dem Schluss: „Selbst akute Änderungen in einer kurzen Zeit bieten keinen Anhaltspunkt für langfristige Entwicklungen.“ Was heute als Folge der Erderwärmung dargestellt wird, stelle sich bei einer Beobachtung des Meeresspiegels über eine Periode von 2.500 Jahren als „nichts Neues“ dar.