JERUSALEM (inn) – Die israelischen Regierungsparteien haben in der Bevölkerung deutlich an Zuspruch verloren. Davon profitieren die Einwandererpartei Israel Beiteinu und der Likud.
Das Meinungsforschungsinstitut „Maagar Mohot“ fragte im Auftrag der Zeitung „Israeli“ 500 Bürger, für wen sie stimmen würden, wenn jetzt Parlamentswahlen wären. Mit diesen Ergebnissen würde die Kadima-Partei von Premier Ehud Olmert 23 Mandate erhalten – derzeit hat sie 29. Der Koalitionspartner Avoda käme auf 12 Sitze (jetzt 19). Hingegen könnte der Likud 20 Abgeordnete in der Knesset stellen (statt 12). Israel Beiteinu bekäme 15 Sitze (11).
Die Rentnerpartei Gil, die an der aktuellen Regierung beteiligt ist, hätte nur noch 4 Mandate (jetzt 7). Die ultra-orthodoxe Schas erhielte 13 Sitze (12) und das Bündnis Nationale Union-Nationalreligiöse Partei 12 (9). Unverändert wäre die Situation beim Vereinigten Torah-Judentum mit 6 Abgeordneten, bei der linksgerichteten Meretz-Partei mit 5 sowie bei den arabischen Parteien mit insgesamt 10 Sitzen.
Bibi eher Premier als Olmert
Wenn für den Posten des Premierministers Amtsinhaber Olmert und Oppositionsführer Benjamin „Bibi“ Netanjahu (Likud) zur Wahl stünden, würde Letzterer mit 32 Prozent knapp gewinnen. Olmert bekäme 30 Prozent der Stimmen. Die restlichen 38 Prozent der Teilnehmer gaben an, keinen der beiden Politiker zu wählen oder sich nicht entscheiden zu können.
Zweite Umfrage: ähnlicher Trend
Eine zweite Umfrage, vom Institut Smith für die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ durchgeführt, zeigt eine ähnliche Tendenz. Hier wäre Israel Beiteinu mit 13 Prozent der Stimmen und 16 Mandaten (jetzt 11) stärkste Partei. Ihr würde der Likud mit 11 Prozent und 14 Sitzen (11) folgen. Kadima würde mit 9 Prozent der Stimmen 11 Abgeordnete stellen (jetzt 29), die Avoda mit 8 Prozent noch 10 (19).
Allerdings machten hier etwa 43 Prozent der Befragten aus unterschiedlichen Gründen keine Angaben. Der größte Teil der Wähler gehört laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ zur „Partei der Enttäuschten“.
Wenn der frühere Generalstabschef Mosche „Boogie“ Ja´alon den Likud-Vorsitz von Netanjahu übernähme, würden 17,4 Prozent für die Partei stimmen. Damit käme sie vor Israel Beiteinu mit dann 9,5 Prozent auf den ersten Platz. Kadima erhielte 8,5 Prozent, die Avoda 6,6.
Das Institut hatte am 22. und 23. August 500 Israelis befragt. Die Fehlerquote wurde mit 4,5 Prozent angegeben.