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Umfrage: Mehrheit der Palästinenser kann sich Frau als PLO-Chefin vorstellen

KFAR SAVA (inn) – Die Hälfte der Palästinenser wünscht sich die Errichtung eines islamischen „Palästinas“. Dennoch kann sich die Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung eine Frau an der Führungsspitze vorstellen und kaum einer weiß, wer im neu ernannten Kabinett der PLO sitzt. Das sind die Ergebnisse einer am Montag vom Nachrichtendienst „IMRA“ (Kfar Sava) veröffentlichten Umfrage des DSP-Institutes für öffentliche Meinung mit Sitz in BirZeit bei Ramallah.

Die Umfrage wurde im Blick auf die in der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) angesetzten Wahlen durchgeführt. Für Januar 2003 wurden Präsidentschafts- und Legislativratswahlen anberaumt. Im März nächsten Jahres sollen Kommunalwahlen stattfinden. Der Umfrage zufolge kann die Autonomiebehörde mit relativ hoher Wahlbeteiligung rechnen: 75,7 Prozent der befragten Palästinenser wollen an den Wahlen teilnehmen; 19,1 Prozent werden wahrscheinlich nicht wählen gehen.

An eine nicht manipulierte Wahl glauben allerdings nur 39,4 Prozent. Fast die Hälfte der Befragten (47,3 Prozent) rechnet damit, daß die Wahlen nicht „fair“ sein werden.

Die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, eine Frau an die Führungsspitze zu wählen, beantworteten 53,9 Prozent der Palästinenser mit ja. Für 43,2 Prozent kommt diese Option jedoch nicht in Frage. Mehr als 70 Prozent der Befragten würden zudem eine Frau in den palästinensischen Legislativrat wählen.

Die Chancen auf eine Wiederwahl für PLO-Chef Yasser Arafat stehen nicht schlecht: 54,5 Prozent der palästinensischen Bevölkerung würden den Palästinenserführer erneut wählen.
Mit den Ministern von Arafats neu ernanntem Kabinett wissen allerdings die wenigsten Palästinenser etwas anzufangen. 80,8 Prozent von ihnen gaben an, die Namen der neuen Minister nicht zu kennen.

Als politisches System für einen Palästinenserstaat wünschen sich 41,7 Prozent der Befragten eine Demokratie. 41,8 Prozent sprachen sich für einen islamisch geführten Staat aus. Für 70,7 Prozent der palästinensischen Bevölkerung sind zudem die „islamischen Werte“ in einem Palästinenserstaat „äußerst wichtig.“

Die Umfrage wurde Anfang August durchgeführt. Ihre Fehlerquote wird mit drei Prozent angegeben. Befragt wurden rund 1.200 Palästinenser in Judäa, Samaria und im Gazastreifen.

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