JERUSALEM (inn) – Die Mehrheit der israelischen Bevölkerung sieht einer aktuellen Umfrage zufolge in der Gründung eines Palästinenserstaates eine Bedrohung für Israel.
Demnach sehen 68 Prozent der Befragten in einem eigenständigen Palästinenserstaat, unabhängig von dessen „Größe und Stärke“, eine Bedrohung für die langfristige Existenz des Staates Israel. Nur lediglich 29 Prozent gaben an, keine Bedrohung durch die Gründung eines „Palästina“ zu erkennen.
Weniger als die Hälfte der Befragten (47 Prozent) lehnten grundsätzlich die Gründung eines Palästinenserstaates ab, auch wenn zwischen Israel und den Palästinensern zuvor eine tragende Waffenstillstandsvereinbarung geschlossen werden sollte. Nur 34 Prozent stimmten unter diesen Bedingungen einem Staat „Palästina“ zu. 14 Prozent sprachen sich für eine Gründung unter vorherigen politischen und diplomatischen Vereinbarungen aus.
Der Frage, ob eine palästinensische Staatsgründung die Bedrohung für Israel „aus der gesamten arabischen Welt“ erhöhe, stimmten 64 Prozent der Befragten zu, 25 Prozent erwarteten hier keine Veränderung.
Laut der Umfrage steht generell mehr die jugendliche Bevölkerung einer palästinensischen Staatsgründung skeptisch gegenüber. Die über 50jährigen Israelis unter den Befragten sehen ein „Palästina“ als geringere Bedrohung für die Existenz ihres Staates.
Ebenso polarisiert ist die Meinung zwischen den Befragten, die bei den Premierministerwahlen im Februar diesen Jahres Ariel Sharon oder Ehud Barak ihre Stimme gaben. Von den Sharon- Wählern lehnen mehr als 67 Prozent die Gründung eines Palästinenserstaates ab. Nur 21 Prozent der Barak-Anhänger sprachen sich dagegen aus.
Die Umfrage wurde im Auftrag des Mediendienstes IMRA mit Sitz in Kfar Sava unter 502 Israelis durchgeführt.