KFAR SAVA (inn) – Israels Linke kann Parlamentswahlen zum jetzigen Zeitpunkt nicht gewinnen. Einer aktuellen Umfrage des „Shevakim“-Instituts zufolge geht es für die Arbeitspartei (Avoda) nur um die Höhe der Niederlage – egal wer die Partei als Spitzenkandidat in die Wahlen führt.
Der Informationsdienst „IMRA“ (Kfar Sava) zitiert die Ergebnisse aus der Telefonumfrage, die das Wahlverhalten der Israelis unter allen denkbaren Personalkonstellationen abfragt. Daraus geht hervor, daß der Likud-Block (derzeit 19 Mandate) gestärkt aus Wahlen hervorgehen würde. Die Avoda (derzeit 24 Mandate) würde zum Teil dramatisch verlieren. In der Partei bewerben sich drei Kandidaten um das Amt des Vorsitzenden.
Die meisten Stimmen für die Avoda wären demnach mit Haifas Bürgermeister Amram Mitzna erreichbar. Aber auch mit dem Überraschungskandidaten hätte die Partei derzeit keine Chance.
Alle drei Avoda-Kandidaten verlieren in Umfragen gegen den amtierenden Premierminister. Das sind die Ergebnisse:
Sharon führt den Likud, Ben-Eliezer die Avoda:
Likud: 37 Sitze (rechtes Lager gesamt: 70), Avoda: 18 Sitze (linkes Lager gesamt: 40)
Sharon führt den Likud, Mitzna die Avoda:
Likud: 37 (rechtes Lager: 66), Avoda: 22 (linkes Lager: 42)
Sharon führt den Likud, Ramon die Avoda
Likud: 38 (rechtes Lager: 71), Avoda: 17 (rechtes Lager: 40)
Auch wenn der Kandidat des Likud Benjamin Netanyahu hieße, käme die Avoda mit Mitzna nicht über 25 Stimmen hinaus. Der Likud würde demnach immerhin noch 36 Stimmen erhalten. Die deutlichen Zugewinne des Likud resultieren aus dem geänderten Wahlrecht. Nach der Abschaffung der Direktwahl für das Amt des Premierministers rechnen Experten mit Zugewinnen der großen Parteien, die zu Lasten rechter und linker Splitterparteien sowie der religiösen Bewegungen gehen.