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Umfrage: „Arafat glaubwürdiger als Abu Mazen“

RAMALLAH (inn) – Die palästinensische Bevölkerung vertraut PLO-Chef Yasser Arafat mehr als dem designierten Premierminister Mahmoud Abbas (Abu Mazen). Weiterhin unterstützt eine große Mehrheit der Palästinenser Anschläge auf Israelis.

38,6 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage in den Autonomiegebieten sind der Ansicht, daß Abu Mazen den palästinensischen Interessen weder diene noch schade. 22 Prozent gehen davon aus, daß ihr derzeitiger Premier den Interessen schade. 29,5 Prozent denken, daß Abu Mazen ihren Interessen diene.

Daß der Regierungschef keinen Einfluß auf den israelisch-palästinensischen Friedensprozeß haben wird, meinen 44,5 Prozent der Befragten. Nach Ansicht von 30,4 Prozent der Teilnehmer wird er den Prozeß vorantreiben. 16,5 Prozent gehen davon aus, daß Abu Mazen dem Friedensprozeß schaden wird.

Auf die Frage nach dem glaubwürdigsten Politiker nannten 22,1 Prozent der Teilnehmer Arafat. Im Dezember waren es noch 25,5 Prozent gewesen. Ihm folgt der geistliche Führer der radikal-islamischen Hamas, Sheik Ahmed Yassin, mit 9,7 Prozent. Marwan Barghouti, der Führer der Tanzim-Milizen, nimmt den dritten Rang ein. Er gilt als Anführer der „Intifada“ und steht zur Zeit in Tel Aviv vor Gericht.

Hamas-Sprecher Abdel Aziz Rantisi, Chef-Unterhändler Saeb Erekat und Haider Abdul Shefi von der Oslo-Delegation belegen die folgenden Plätze. Nur 1,8 Prozent vertrauen Abu Mazen am meisten, er nimmt den siebten Rang ein. Allerdings gaben 36,1 Prozent der Befragten an, sich mit keinem Vertreter des öffentlichen Lebens identifizieren zu können.

Unter den palästinensischen Gruppierungen ist Arafats Fatah-Partei am beliebtesten: Mit 22,6 Prozent hat sie einen hauchdünnen Vorsprung vor der Hamas, die 22 Prozent der Befragten als bevorzugte Gruppe nannten. 34,5 Prozent nannten keine Gruppierung.

Für die Fortsetzung der „Intifada“ sprachen sich 75,3 Prozent der Befragten aus. 22,2 Prozent sind dagegen. Im vergangenen Jahr hatten noch 80,7 Prozent den Palästinenseraufstand befürwortet. 16,6 Prozent hatten die „Intifada“ negativ beurteilt.

Militärische Aktionen gegen israelische Ziele, die auch Selbstmordanschläge auf Zivilisten beinhalten, unterstützen 64,6 Prozent der Befragten. Bei einer ähnlichen Umfrage im März hatten 73,6 Prozent die Attentate befürwortet. 25,1 Prozent der Teilnehmer sind gegen solche Aktionen.

Insgesamt wurden 1.201 Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen befragt.

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