WASHINGTON (inn) – Die Juden Amerikas favorisieren offenbar den demokratischen Herausforderer für die Präsidentschaft der USA, John Kerry. Amtsinhaber George Bush würde laut einer neuen Umfrage weit weniger als ein Drittel der Stimmen jüdischer Wähler bekommen.
Der Nationale Jüdische Demokratische Rat in den USA (NJDC) veröffentlichte am Montag die Ergebnisse dieser Umfrage. Demnach stimmen 75 Prozent für den Demokraten Kerry, und nur 22 Prozent für den Republikaner George W. Bush.
Das Marktforschungsinstitut „Greenberg Quinlan Rosner“ hatte zwischen dem 26. und dem 28. Juli 817 jüdische US-Bürger befragt. Die Fehlerquote lag bei +/- 3.5 Prozent.
Besser für die Belange Israels ist nach Meinung von 66 Prozent der Befragten Kerry. Nur 34 Prozent finden, Bush setze sich besser für das Heilige Land ein. Mit der Arbeit des Amtsinhabers Bush sind nur 25 Prozent zufrieden, 75 Prozent missbilligen seine Amtsführung.
Ira Forman, die Direktorin des NJDC, sagte: „Das Weiße Haus und speziell (Bushs politischer Berater) Karl Rove haben viele Sympathien der jüdischen Wähler verspielt. Genau wie bei den Spanischstämmigen hatten sie nichts zu bieten“.
Der Direktor der Vereinigung jüdischer Republikaner, Matthew Brooks, hingegen spielte das Umfrageergebnis herunter: „Ich würde diese Ergebnisse etwas herabsetzen, denn die Umfrage wurde durchgeführt während des Parteitages der Demokraten (in Boston), während einer riesigen Welle von Kerry-Presseberichten.“ Brooks ist der Überzeugung, Bush schneide bei der bevorstehenden Wahl deutlich besser ab als im Jahr 2000.
Umfragen während der Präsidentschaftswahlen unter jüdischen Wählern vor vier Jahren hatten ergeben, dass George W. Bush sogar nur 19 Prozent der jüdischen Wähler hinter sich hatte, während sein Herausforderer, Vizepräsident Al Gore, von 79 Prozent der Juden unterstützt wurde.
