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Ultimatum abgelaufen – Zustand des entführten Soldaten ungewiss

GAZA (inn) – Das Ultimatum, das die palästinensischen Entführer des israelischen Soldaten am Montag gegenüber Israel ausgesprochen haben, ist abgelaufen. „Die Diskussion ist beendet“, sagte der Sprecher der „Armee des Islam“, Abu Muthana.

„Wenn er noch am Leben ist, werden wir ihn nicht töten“, fügte Muthana am Dienstagmorgen hinzu. „Es gibt Leute, die glauben, wir würden den Soldaten töten, aber die Prinzipien des Islam gebieten uns, einen Gefangenen mit Respekt zu behandeln und ihn nicht zu töten.“

Drei Stunden zuvor, um 6 Uhr, war das Ultimatum der Entführer abgelaufen. Israel sollte bis dahin über 1.000 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freilassen, so die Forderung der Terrorgruppen, die den 19-Jährigen Gilad Schalit entführt hatten. Es sind dies der militärische Flügel der Hamas, die „Volkswiderstandskomitees“ und die „Armee des Islam“. Außerdem sollte Israel seine Militäroffensive im Gazastreifen einstellen.

Im Gegenzug sollte es Informationen über den entführten Soldaten geben. Andernfalls sei der Fall des entführten Soldaten „abgeschlossen“.

Die in London ansässige arabische Zeitung „Al-Hajjat“ berichtete am Dienstag, Israel und die Palästinenser hätten sich im Falle des entführten Soldaten geeinigt. Der Soldat sollte demnach mit Hilfe von französischen Mittlern über Ägypten nach Israel gelangen. Dafür sollten palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Die israelische Armee würde daraufhin mit den Angriffen im Gazastreifen aufhören, und im Austausch dafür würden palästinensische Gruppen versprechen, keine Raketen mehr auf israelisches Gebiet abzufeuern.

Israel hingegen erklärte, die Offensive fortzuführen, als habe es kein Ultimatum der Palästinenser gegeben. Sollte sich herausstellen, dass Schalit tot sei, würde die Offensive noch verstärkt werden. „Wenn sie den Soldaten angetastet haben sollten, Gott bewahre!, dann werden die Operationen noch schlimmer“, kündigte Justizminister Haim Ramon in einer Fernsehsendung an. „Von unserem Standpunkt aus hat sich nichts geändert.“

Israelische Armee bombardiert Islamische Universität

Stunden vor dem Ablaufen des Ultimatums flog die israelische Luftwaffe erneut Angriffe im Gazastreifen. Ihre Raketen trafen die Islamische Universität in Gaza-Stadt, wodurch sie in Brand geriet. Es gab keine Verletzte. Die Universität gilt als Hochburg der Hamas. In dem zerstörten Gebäude befanden sich auch Büros der Hamas-Studentenvereinigung.

Bei einem weiteren Luftangriff in Beit Lahija im Norden des Gazastreifens tötete eine Rakete ein 29-jähriges Mitglied der Hamas. Zwei weitere Palästinenser wurden nach Angaben palästinensischer Ärzte verletzt. Laut einer Armeesprecherin zielte der Raketenangriff auf eine Gruppe Palästinenser, die gerade Sprengsätze in der Region gelegt hätten.

Etwa 30 Panzer und andere Armeefahrzeuge rückten bei Beit Hanun weiter in den Norden des Autonomiegebietes ein. Sie suchten weiter nach Waffenlagern, Tunneln und Orte, von denen Raketen auf Israel abgefeuert werden.

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