TEL AVIV (inn) – Die Europäische Fußball-Union UEFA erwägt, Israels Heimspiele bei der Qualifikation für die Europameisterschaft 2004 nun doch in Tel Aviv austragen zu lassen. Gleichzeitig bemüht sich der israelische Außenminister Shimon Peres darum, daß Manchester United Ende Oktober zum Championsleague-Spiel nach Haifa kommt.
Nach einer Liste, die die UEFA am Mittwoch veröffentlichte, soll das Qualifikationsspiel am 16. Oktober gegen Zypern in Ramat Gan stattfinden. Das UEFA-Exekutivkomitee trifft sich in der nächsten Woche in Istanbul. Auch der Vorsitzende des Israelischen Fußballbundes, Gavri Levi, wird an dem Treffen teilnehmen. Ein Sprecher der UEFA sagte der Tageszeitung „Ha´aretz“: „Wir können nicht länger ignorieren, daß die Lage in Israel jetzt völlig anders ist als im März, als wir beschlossen, dort keine Spiele zu erlauben. Wenn wir weiter die Realität ignorierten, wäre das eine schwere Verletzung des Fair-Play-Credos, das die UEFA in den vergangenen Jahren so gut gefördert hat“.
Auch UEFA-Präsident Lennart Johannson, der als Israelfreund bekannt ist, ist mit der aktuellen Situation nicht glücklich. Die Vertreter aus Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden haben angekündigt, bei der Abstimmung in Istanbul für Israel zu votieren. Israels Vertreter Gavri Levi möchte vor der Entscheidung versuchen, weitere Teilnehmer des Treffens im persönlichen Gespräch für die Austragung der Spiele in Israel zu gewinnen.
Wegen des Championsleague-Spiels von Maccabi Haifa gegen Manchester United sprach Israels Außenminister Peres am Mittwoch in New York mit seinem britischen Kollegen Jack Straw. „Israel ist ein sicheres Land und unsere Sicherheitskräfte sind in der Lage, das britische Team zu beschützen“, sagte Peres. Straw versprach, sich bei der Vereinsführung von Manchester United dafür einzusetzen, daß die Mannschaft ihr Spiel in Haifa austrägt. Die Begegnung der beiden Teams ist für den 29. Oktober in Nikosia auf Zypern angesetzt.
