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Überfüllte Hamas-Gefängnisse: Fatah-Häftlinge müssen Essen selbst mitbringen

GAZA (inn) - Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat in den vergangenen Tagen erneut Hunderte Mitglieder der Fatah-Partei festgenommen. Die Gefängnisse in der Region sind laut Fatah-Vertretern offenbar so überfüllt, dass das Budget der Hamas nicht ausreicht, um die Gefangenen zu versorgen. Sie wurden aufgefordert, Lebensmittel und Getränke für ihren Bedarf selbst mitzubringen.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ unter Berufung auf palästinensische Angaben berichtet, wurden in den vergangenen Tagen mehr als 500 Fatah-Anhänger von der Hamas festgenommen. Darunter seien ehemalige Minister und Kommandeure der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Viele von ihnen seien aufgefordert worden, Lebensmittel und Getränke ins Gefängnis mitzubringen. „Die Gefängnisse im Gazastreifen sind so voll, dass die Hamas nicht genug Geld hat, um sie alle mit Essen zu versorgen. In vielen Fällen haben die Inhaftierten die Erlaubnis erhalten, ihre Familien anzurufen, damit diese ihnen Essen und Getränke bringen“, zitiert die Zeitung einen Fatah-Vertreter in Ramallah.

Die Hamas bezeichnete die Verhaftungen als „Routinemaßnahme“, um Recht und Ordnung durchzusetzen.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die Festnahmen und forderte die Freilassung aller Gefangenen. Er wies darauf hin, dass er vor Kurzem die Entlassung Hunderter Hamas-Häftlinge im Westjordanland angeordnet hatte. „Wenn wir jemanden festnehmen, dann verhören wir ihn schnell, und wenn wir nichts finden, lassen wir ihn frei. Wir haben mit niemandem ein Problem“, so Abbas.

Versöhnungsdialog in Kairo erneut gescheitert

Unterdessen ging auch die sechste Runde des Versöhnungsdialoges in Kairo am Dienstag zu Ende – ohne Aussicht auf eine Einigung zwischen den rivalisierenden Palästinensergruppen. Die ägyptischen Vermittler verschoben den Endtermin für eine Erklärung über die Einigung vom 7. Juli auf den 28. Juli. Am 25. Juli soll die siebte Gesprächsrunde beginnen.

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