WASHINGTON (inn) – In den USA strahlen große Fernsehsender Filme aus, die für den Sicherheitszaun im Westjordanland werben. Der Initiator dieser Kampagne, „The Israel Project“, hat zudem eine Umfrage durchführen lassen, nach der 74 Prozent der US-Amerikaner Israel das Recht zusprechen, die Sicherheitsanlage zu bauen.
Die Organisation „The Israel Project“ setzt sich für ein wahrheitsgemäßes Bild Israels in der Öffentlichkeit und gegen Antisemitismus ein. Sie finanzierte mehrere 30-Sekunden-Fernsehspots, in denen Mütter gezeigt werden, die ihre Kinder durch Selbstmordattentate in Israel verloren haben. Sender wie CNN, Fox News und MSNBC strahlen diese Filme seit vergangener Woche in der Region um Washington aus, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Dies ist eine der Maßnahmen, die zahlreiche jüdische Organisationen in den USA wegen der Anhörung zum Sicherheitszaun vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag durchführen. Neben anderen haben jüdische Studentenverbände aus Amerika Reisen ins niederländische Den Haag organisiert, um die Demonstrationen vor dem Gerichtsgebäude zu unterstützen.
Auf Initiative des „Israel Project“ erläuterten einige Hinterbliebene von Terror-Opfern vor Journalisten in Washington ihre Argumente für den Sicherheitszaun. Eine von ihnen war Florence Biano, die ihren 29-jährigen Sohn Mark und ihre 25-jährige Schwiegertochter bei dem Bombenattentat auf das Restaurant „Maxim“ in Haifa im Oktober verloren hatte. Sie sagte gegenüber der Presse: „Die Leute reden von der Mauer, der Mauer und immer nur von der Mauer. Diese Mauer ist nur 3,8 Kilometer lang, und sie steht in einer Gegend, in der Heckenschützen auf israelische Autos schießen. Der Zaun ist ein gewaltloser Weg, Frieden zu schaffen.“
Lea Sur, die ihren 17-jährigen Sohn Assaf durch ein Busattentat verlor, sagte, der Zaun habe bereits Leben gerettet: die Schule ihres Neffen in Jokne’am wäre fast Ziel eines Selbstmordattentäters geworden, der jedoch durch den Zaun aufgehalten werden konnte.
„The Israel Project“ veröffentlichte in der vergangenen Woche eine Umfrage, die mit Hilfe des Meinungsforschungsinstituts „Public Opinion Strategies“ unter 800 US-Bürgern durchgeführt wurde. Demnach unterstützen 74 Prozent der Befragten Israels Recht, sich durch einen Sicherheitszaun zu schützen. 69 Prozent sind der Meinung, dass „Israel wie jedem anderen Land nicht durch ein internationales Gericht vorgeschrieben werden kann, wie es seine Bürger schützt“, 25 Prozent können dieser Aussage nicht zustimmen.
Auf die Frage, warum PLO-Chef Jasser Arafat und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) gegen den Zaun sind, gaben 55 Prozent an, der Zaun mache es in deren Augen noch schwieriger, einen palästinensischen Staat zu errichten. 27 Prozent glauben, die Abneigung stamme von der Landenteignung und dem Leiden der Palästinenser.
Für 51 Prozent ist Arafats Ziel die Eliminierung Israels, lediglich 35 Prozent meinen, Arafat wolle in Frieden mit den Nachbarn zusammenleben. Nach Angaben der Meinungsforscher hat die Umfrage eine Fehlerquote von 3,46 Prozent.