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Tusk: „Iran hat kein Recht auf Platz in internationaler Gemeinschaft“

JERUSALEM (inn) - Polen steht angesichts der iranischen Bedrohung klar an der Seite Israels. Das sagte Premierminister Donald Tusk am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem israelischen Regierungschef Ehud Olmert in Jerusalem.

Polen „zweifelt nicht daran, dass die Worte des Iran gegen Israel sein Recht auf einen Platz in der internationalen Gemeinschaft aufheben“, so Tusk laut der Zeitung „Ha´aretz“. „Wenn es in Europa Ausnahmen bezüglich der iranischen Frage gibt, dann gehört Polen definitiv nicht dazu.“ Die EU müsse einen stärkeren Standpunkt einnehmen, als sie es bisher getan habe. Dafür werde sich sein Land einsetzen.

Peres: „Deutsche brachten größte Katastrophe über Polen“

Tusk traf auch mit Staatspräsident Schimon Peres zusammen. Dieser sagte, sein Gast vertrete etwas Neues im neuen Polen – „neue Hoffnungen und neue Erwartungen“. Er sprach über die symbiotische Beziehung zwischen Polen und Juden, die nicht immer rosig gewesen sei. Doch die Polen hätten zugelassen, dass die jüdische Kultur blühte. Juden hätten in ihrer eigenen Sprache beten und leben dürfen. Auch wenn es schwere Zeiten gegeben habe, hätten nicht nur die Juden leiden müssen. „Die Deutschen brachten die größte Katastrophe über polnisches Land“, so Peres, der in Polen geboren wurde. „Aber es war nicht die polnische Verantwortung. Es war deutsche Verantwortung.“

Der Präsident ging auch auf den „polnischen Geist“ in den Adern der israelischen Kultur ein. Er wies auf die große Zahl der Israelis mit polnischen Wurzeln hin. So habe sich die erste Regierung vor fast 60 Jahren zu einem großen Teil aus polnischen Juden zusammengesetzt.

Der polnische Oberrabbiner Michael Schudrich, der zu Tusks Delegation gehört, sagte gegenüber der „Jerusalem Post“, es gebe heute keinen offiziellen Antisemitismus in Polen. Dennoch dürfe man die durchaus bestehende Judenfeindlichkeit nicht bagatellisieren. „Aber wir sind auch verpflichtet, über Polen zu sprechen, die kämpfen, um die jüdische Erinnerung zu bewahren.“

Peres plant Polenreise

Peres will am kommenden Montag seinerseits nach Polen aufbrechen. Anlass ist das 65-jährige Jubiläum des Warschauer Ghettoaufstandes. Er soll unter anderem vor dem polnischen Parlament sprechen. Offiziere, Holocaust-Überlebende und Schüler der höheren Klassen sollen ihn in das osteuropäische Land begleiten. Als erstes Reiseziel ist das ehemalige Vernichtungslager Treblinka anvisiert. Dort wurden in der Nazizeit mindestens 800.000 Menschen ermordet – die meisten waren Juden.

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