Dies hat einige israelische Abgeordnete verwirrt. Der Knesset-Sprecher rief aber dazu auf, den möglichen Fehler der Türken nicht als diplomatischen Streit zu werten: „Der Status Jerusalems als Hauptstadt Israels und die Heimat der Knesset bleiben unangetastet. Es gibt keinen Zweifel darüber, dass dies in Ankara falsch verstanden wurde“, heißt es in einer offiziellen Mitteillung aus dem Büro des Sprechers. Dies meldet die Tageszeitung „Ha’aretz“.
Trotz der jüngsten Anspannungen zwischen Israel und der Türkei drückte der Sprecher in dem Schreiben seine Freude über den Brief aus. Dieser war die Antwort auf Rivlins Glückwunschtelegramm zur Wahl von Mehmet Ali Sahin zum neuen türkischen Parlamentssprecher. „Ich möchte mich für die herzlichen Glückwünsche von Ihnen und dem gesamten israelischen Parlament zu meiner Wahl bedanken“, schreibt Sahin. „Ich betone, dass während meiner Zeit als Parlamentssprecher die Beziehungen zwischen beiden Parlamenten fortgesetzt werden“. Zugleich wünschte er ihm „Glück bei der Erfüllung seiner Aufgaben und Pflichten verbunden mit den besten Wünschen an die Parlamentsmitglieder“.
Das Missgeschick erfolgte in einer diplomatischen Krise zwischen Israel und der Türkei. Die Türkei hatte mehrfach ihr Missfallen über Israels Aktionen im Gaza-Krieg im Frühjahr zum Ausdruck gebracht. Im Oktober hatte die Türkei eine Luftwaffenübung der NATO abgesagt an der israelische Soldaten beteiligt waren. Noch tiefer wurde der Graben, als das staatliche türkische Fernsehen einen Beitrag zeigt, in dem israelische Soldaten palästinensische Mädchen umgebracht hatten.