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Trotz Sicherheitsvorkehrungen: Zwei neue Anschläge auf Synagogen

PARIS / BRÜSSEL (inn) – Bislang unbekannte Täter haben am Mittwoch erneut Brandanschläge auf Synagogen in Frankreich und Belgien verübt.

In der belgischen Stadt Antwerpen warfen die Täter zwei Brandsätze auf die Synagoge im jüdischen Viertel der Stadt. Dabei wurde ein Fenster zerstört, Menschen wurden jedoch nicht verletzt. Im jüdischen Viertel Antwerpens leben rund 20.000 Juden.

In der Nacht zu Mittwoch hatten Unbekannte in der südfranzösischen Stadt Marseille erneut einen Anschlag auf ein jüdisches Gotteshaus verübt. Die Täter warfen einen Brandsatz auf die von Polizisten bewachte Synagoge.

Der französische Premierminister Lionel Jospin hatte nach der ersten Serie von Anschlägen auf Synagogen und jüdische Einrichtungen am Wochenende mehr als 1.000 Polizisten zur Bewachung jüdischer Geschäfte, Gotteshäuser und Einrichtungen eingesetzt. Frankreich hat mit rund 700.000 jüdischen Einwohnern eine der größten jüdischen Gemeinden in Europa.

Nach den Anschlägen am Wochenende waren auch in Deutschland die Sicherheitsvorkehrungen vor jüdischen Einrichtungen massiv erhöht worden. Vor jüdischen Friedhöfen, Museen, dem Sitz des Zentralrats der Juden und der Botschaft des Staates Israel in Berlin sowie vor Synagogen wurden Polizisten zur Bewachung eingesetzt.

Die größten jüdischen Gemeinden befinden sich mit rund 12.000 Mitgliedern in Berlin, Frankfurt am Main (8.000) und Köln (3.200). Bedeutende jüdische Einrichtungen sind zudem die jüdischen Museen in Berlin und Frankfurt am Main.

Politische Beobachter gehen davon aus, daß die Anschlagserie in unmittelbarem Zusammenhang mit der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern steht. So wurde zu Beginn der sogenannten zweiten „Intifada“ im Oktober 2000 von zwei Arabern ein Anschlag die Synagoge in Düsseldorf verübt. Das Gotteshaus gilt als eine der bedeutendsten Synagogen in Deutschland und war nach mehrjährigen Wiederaufbauarbeiten 1995 eingeweiht worden.

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