RAMALLA / PARIS (inn) – Jasser Arafat will seine Amtsbefugnisse trotz Krankheit nicht an andere palästinensische Politiker abgeben. Unterdessen sagten französische Ärzte, der Palästinenserpräsident müsse noch mehrere Wochen im Militärkrankenhaus „Percy“ bei Paris verbringen.
Der palästinensische Premier Ahmed Qrea und sein Amtsvorgänger Mahmud Abbas hatten Arafat schriftlich gebeten, seine Amtsgeschäfte zumindest vorübergehend auf sie zu übertragen. Doch der kranke Palästinenserpräsident lehnte es ab, eine entsprechende Erklärung zu unterzeichnen. Dies berichtet die saudische Zeitung „Al-Watan“.
Auch eine kollektive palästinensische Führung dürfe seine Befugnisse nicht übernehmen, entschied Arafat. Palästinensische Quellen teilten gegenüber „Al-Watan“ mit, der Palästinenserführer wolle keinen Entschluss bezüglich der Zukunft fassen, bevor seine Untersuchung in Frankreich beendet sei und er die Ergebnisse erfahren habe.
Dem Bericht zufolge gehen die französischen Ärzte davon aus, dass Arafat sein Amt in Zukunft nicht mehr so ausführen kann wie bisher. Die Krankheit sei gefährlich und nicht leicht zu therapieren. Eine mehrwöchige Behandlung im „Percy“ sei nötig. Auch danach müsse er in Ramalla regelmäßig behandelt werden. „Wenn Arafat nicht schnell nach Frankreich gebracht worden wäre, hätte er innerhalb weniger Tage sterben können“, so die Ärzte. Eine genaue Diagnose gibt es noch nicht.