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Trotz Anschlags: Mofas plant weitere Erleichterungen

GAZA (inn) – Trotz des Selbstmordanschlags am Eres-Grenzübergang im nördlichen Gazastreifen am Mittwochmorgen will Israel das Leben der palästinensischen Zivilbevölkerung weiter erleichtern. Aufgrund von Warnungen vor weiteren geplanten Attentaten wurde der Gazastreifen jedoch zunächst vollständig abgeriegelt.

„Wir werden trotz des Anschlags weiter als humanitärer und demokratischer Staat handeln, dabei aber die israelischen Bürger beschützen“, sagte Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas. „Gleichzeitig werden wir keine Mühen scheuen, um das Lebensgefüge der palästinensischen Zivilbevölkerung zu schützen.“ Bei einem Gespräch mit Senatoren der US-Regierung betonte Mofas, dass er einen Unterschied zwischen Terroristen und Zivilisten mache.

Der Minister wies darauf hin, dass selbst Erleichterungen die Terrorgruppen nicht von Anschlägen abhielten: „Weniger als einen Tag nach meinem Treffen mit den Vorsitzenden der internationalen Hilfsorganisationen – einem Treffen, bei dem es um Wege ging, um die Situation der palästinensischen Bevölkerung zu erleichtern – haben die Terror-Organisationen wieder bewiesen, dass es ihr einziges Ziel ist, sowohl in Israel als auch in ihrem Volk Zerstörung und Vernichtung zu säen. Die Terroristen schrecken nicht davor zurück, die Unterstützung und die Erleichterungen, die ihrem Volk gegeben werden, zu opfern, um Israel zu schädigen.“

Direkt nach dem Anschlag mit vier Todesopfern wurde der Eres-Grenzpunkt geschlossen. Die Palästinenser, die auf israelischer Seite in einem nahegelegenen Industriegebiet beschäftigt sind, wurden über Lautsprecher darüber informiert, dass sie sofort nach Hause gehen müssten. Auch am Donnerstag wurde der Übergang nicht für die Palästinenser mit Arbeitsgenehmigungen für Israel geöffnet. Sie ärgern sich über die Selbstmordattentäterin und die Drahtzieher des Anschlags.

„Es ist einfach dumm“, sagte der 40-jährige Fabrikbesitzer Aschur Salha. „Natürlich bin ich wütend auf sie. Dies ist nicht nur der Ort, wo wir arbeiten, sondern unser Zuhause.“ Wer auch immer das Attentat in Auftrag gegeben habe, müsse „gewusst haben, dass 30.000 Münder von unserer Anstellung hier abhängig sind“. Der Anschlag füge den Palästinensern mehr Schmerz zu als den Israelis.

Malik aus der Autonomiestadt Chan Junis hat in den vergangenen 20 Jahren mit dem stellvertretenden Manager, Itzik Amitaj, der Industrieanlage zusammengearbeitet. Dieser lebt im Siedlungsblock Gusch Kativ im südlichen Gazastreifen. Der 40-jährige Palästinenser denkt gerne an die „guten alten Zeiten“ vor der ersten Intifada zurück, als es keine Checkpoints gab und die palästinensische Bewegungsfreiheit noch nicht eingeschränkt war. „Heute können wir nicht mehr überall in Israel umherreisen“, so Malik nach dem Anschlag. „Und der heutige Tag zeigt so ziemlich, warum.“

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