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Treffen Sharons mit Abbas – Peres denkt an Oslo

JERUSALEM (inn) – Israels früherer Außenminister Shimon Peres hat das Treffen zwischen Premierminister Ariel Sharon und dem Premier der Palästinenser, Mahmoud Abbas, mit den Friedensverhandlungen von Oslo im Jahr 1993 verglichen. „Die Atmosphäre bei dem Gespräch am Dienstag erinnerte mich sehr an Oslo“, so Peres gegenüber Journalisten.

Trotz des emotionalen Vergleiches wollte der Friedensnobelpreisträger keinerlei konkrete Zukunftsaussichten preisgeben. „Ich kann natürlich keine Garantie für den Erfolg der Gespräche zwischen Sharon und Abbas abgeben. Und ich bestreite auch nicht, daß es noch einige Probleme gibt, die es zu beseitigen gilt“, sagte Peres. Doch grundsätzlich gelte: „Was wir mit den israelisch-palästinensischen Gesprächen heute begonnen haben, hätten wir auch schon vor fünf, sechs Jahren beginnen können. Wir hätten viele Opfer verhindern können.“

Bei dem Treffen zwischen Israels Premierminister Sharon und dem palästinensischen Premier Abbas in dem Büro des israelischen Regierungschefs in Jerusalem haben sich beide Politiker über strittige Fragen und Forderungen der Palästinensischen Autonomie an Israel beraten. Unter anderem verlangte Abbas von Sharon die Freilassung zahlreicher palästinensischer Gefangener und die Aufhebung von Ausgangssperren in Teilen der Autonomiegebiete. Über beide Fragen werde Sharon in der kommenden Wochen mit seinen Ministern beraten, so der Premier vor Journalisten.

Zudem stimmte Sharon der Gründung einiger Komitees zu, die jeweils von einem israelischen Minister und einem palästinensischen Gesandten geleitet werden sollen. Unter anderen wird ein Sicherheitskomittee unter Vorsitz von Verteidigungsminister Shaul Mofaz und dem palästinensischen Sicherheitsminister Mohammed Dahlan gegründet.

Lediglich eine dritte Forderung von Abbas lehnte Sharon noch während des Gesprächs am Montag ab: die Aufhebung der Reisebeschränkung von PLO-Chef Yasser Arafat. „Soweit ich weiß, kann Arafat jederzeit von Ramallah nach Gaza reisen. Er darf nur das Land nicht verlassen“, kommentierte Sharon die Forderung.

Am heutigen Mittwoch will Israel seine Soldaten aus Bethlehem abziehen und der Palästinensischen Autonomiebehörde die Verantwortung für die Sicherheit in der Stadt übertragen. Der Rückzug soll bis 16 Uhr Ortszeit abgeschlossen sein. Die Details über den Rückzug der Truppen hatten Sharon und Abbas ebenfalls am Dienstag besprochen.

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