Netanjahu habe Sarkozy angeblich gebeten, eine Nachricht an Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad zu übermitteln. Laut dieser sei er zu sofortigen Verhandlungen mit dem arabischen Nachbarstaat bereit. „Al-Arabija“ zufolge sagte Israels Premier: „Wir haben den Rückzug vom Golan im Prinzip akzeptiert, lass uns die Details besprechen“. Die Botschaft sei mit der US-Regierung abgesprochen. Frankreich und Israel hätten beschlossen, vorerst keine Details zu veröffentlichen. Die Nachricht solle zunächst bei einem für Freitag geplanten Treffen zwischen Assad und Sarkozy an den syrischen Staatschef übermittelt werden.
Netanjahus Büro wies die Angaben umgehend zurück. Der Bericht des arabischen Senders habe nichts mit der Realität zu tun. „Nichts in dieser Art ist jemals passiert“, heißt es in einer Erklärung.
Sarkozy und Netanjahu trafen für mehr als anderthalb Stunden im Elysée-Palast zusammen. Ursprünglich war das Treffen für 45 Minuten angesetzt. Nach dem Ende der Gespräche verabschiedeten sich beide mit Händedruck, führten aber keine Pressekonferenz durch.
Exzellente Zusammenarbeit
In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, man stimme darin überein, die Bemühungen um die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen im Nahostkonflikt zu verstärken. Ein weiteres Thema sei der Atomstreit mit dem Iran gewesen. Beide lobten zudem die „exzellenten bilateralen Beziehungen“ und die verstärkte Zusammenarbeit ihrer Staaten.
Vor der Zusammenkunft hatte sich Netanjahu mit Frankreichs Finanzministerin Christine Legarde getroffen. Dabei schlug er eine Zusammenarbeit beider Länder in den Bereichen Solarenergie und Wasserentsalzung vor.
Französischer Außenminister stellt Israels Friedenswillen in Frage
Ein Treffen zwischen Netanjahu und Außenminister Bernard Kouchner war nicht geplant. Kouchner wird jedoch in der kommenden Woche in Israel erwartet.
Der französische Außenminister hatte am Dienstag Zweifel an Israels Friedenswillen geäußert. Früher habe es noch eine große Friedensbewegung und eine Linke in Israel gegeben, die sich Gehör verschafft habe und ein wirkliches Verlangen nach Frieden gehabt habe. „Es scheint mir, und ich hoffe, dass ich hier komplett falsch liege, dass dieses Verlangen komplett verschwunden ist, dass die Menschen nicht länger daran glauben“, sagte Kouchner gegenüber „France Radio“.