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Tourismusbranche leidet unter Auswirkungen des Krieges

JERUSALEM (inn) – Der Krieg zwischen Israel und der Hisbollah hat zu einer Flaute im Tourismusbereich geführt. Besonders betroffen sind kleinere Unternehmen im Norden Israels, denen es an Touristen und an Geld fehlt.

Viele Hotels und Tausende kleinere Unternehmen, die vom Tourismus leben, können ihre Betten nicht belegen. Se‘ ev Siles, Hotelbesitzer in Haifa, sagte gegenüber der amerikanischen Tageszeitung „The Wall Street Journal“: „Die Menschen aus anderen Ländern denken, dies ist ein Kriegsgebiet und alles ist zerstört. Sie haben Angst, zu kommen. Wir haben einen enormen Image-Schaden.“

Nachdem sich der Tourismussektor vom Rückgang der Israel-Besucher während der palästinensischen Intifada, die im Herbst 2001 ausbrach, etwas erholt hatte, verzeichnet die Tourismusbranche nun Verluste. Das israelische Tourismusministerium hatte vor dem Krieg angekündigt, dass es in diesem Jahr etwa drei Millionen Israel-Besucher erwarte. Im Jahr 2000 kamen 2.4 Millionen Touristen nach Israel, heißt es im „Wall Street Journal“ weiter. Im Jahr 2005 beliefen sich die Einnahmen im Bereich Tourismus auf 4,4 Milliarden Dollar. Dies entsprach 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Wegen des Krieges erwarten Experten nun, dass der Tourismus in diesem Jahr 2,9 Milliarden Dollar zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Die geschätzte Zahl der Israelbesucher wurde auf 1,6 Millionen herunter korrigiert, sagte Tova Pinto von der israelischen Hotelvereinigung. „Wir blühten auf, aber jetzt befinden wir uns in einer Krise.“

Unternehmen in den vom Krieg betroffenen Gebieten können bei der Regierung eine Entschädigung beantragen. Dies löst aber nicht das Hauptproblem: der fehlende Geldfluss. Zudem werde damit auch nicht der tatsächliche Schaden abgedeckt, erklärte David Slyper, der leitende Direktor von „MATI“, des Entwicklungszentrums für Wirtschaft in Westgaliläa.

„Der Krieg war nur der Beginn“ der Probleme, sagte Hagay Naor, Inhaber zweier Restaurants und eines Cafés in Haifa. „Das Geschäft existierte während des Krieges nicht.“ Aber Steuern und Miete mussten weiter bezahlt werden. Naor hat kein Geld mehr, sein Konto bei der Bank ist überzogen.

In Nordisrael gibt es zwischen 70.000 und 90.000 kleinere Unternehmen, die rund 200.000 Angestellte beschäftigen. Dies macht 30 Prozent der wirtschaftlichen Aktivitäten im Norden des Landes aus. Die kleineren Unternehmen litten besonders an den Folgen des Krieges, heißt es im „Wall Street Journal“ weiter. In den nächsten Monaten will die „Bank of Israel“ die Daten erfassen, um die Schäden in kleineren Unternehmen als Gesamtheit zu bewerten.

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