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Totes Meer will Weltwunder werden

JERUSALEM (inn) - Das Tote Meer kann nun doch an einem internationalen Wettbewerb um die "Neuen Sieben Weltwunder der Natur" teilnehmen. Zunächst sah es danach aus, als würden die Palästinenser die Teilnahme verweigern, da an der Bewerbung auch jüdische Siedler beteiligt sind.

Die „Neuen Sieben Weltwunder der Natur“ ist ein Wettbewerb, bei dem das Wissen um die großen Naturwunder dieser Erde in Erinnerung gebracht werden soll. Zunächst wählt eine Jury am 7. Juli aus 261 Kandidaten 77 aus. Anschließend kann jeder Interessierte im Internet unter www.new7wonders.com 21 „Naturweltwunder“ auswählen. Im Jahr 2011 sollen dann die sieben Wunder bekannt gegeben werden.

Auch das Tote Meer soll an dem Wettbewerb teilnehmen. Dafür setzt sich ein Komitee ein, das für die Wahl des außergewöhnlichen Gewässers wirbt. Das palästinensische Tourismusministerium hatte es zunächst abgelehnt, zusammen mit Israel und Jordanien für die Teilnahme zu kämpfen. Als Grund gaben die Palästinenser an, jüdische Siedler seien ebenfalls an dem Projekt beteiligt. Die palästinensische Tourismusministerin Chulud Daibes sagte gegenüber Reuters, das israelische Komitee arbeite mit Siedlern zusammen, die „Land besetzt und internationales Gesetz gebrochen“ hätten.

Laut den Regeln des Wettbewerbes muss hinter jedem vorgeschlagenen Ort ein Komitee stehen. Wenn an einem Ort mehr als ein Land beteiligt sind, müssen alle involvierten Nationalitäten ein gemeinsames Komitee gründen. Dieses muss dann von der örtlichen Regierung anerkannt werden. Im Falle des Toten Meeres war der Ortsvorstand von Megilot zuständig. Dazu gehören auch sechs Siedlungen im Westjordanland.

Jossi Leschem vom Zoologischen Institut der Universität Tel Aviv hatte nach eigener Aussage dem Erfinder des Wettbewerbes, den in der Schweiz geborenen Kanadier Bernard Weber, persönlich das Tote Meer gezeigt. „Ich hatte mich sogar um ein kurzes Werbevideo gekümmert, in dem drei Kinder vorkamen: ein jordanisches, ein palästinensisches und ein israelisches, sie fuhren in einem Boot über das Tote Meer“, sagte Leschem laut der „Jerusalem Post“. Die Behörden von Megilot hätten zunächst versucht, die Bewerbung ohne die Palästinenser einzureichen. „Ich sagte ihnen, sie müssten die Palästinenser mit einbeziehen, aber sie wollten es alleine tun.“

Am Dienstagabend unterzeichnete der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, dann doch die Erlaubnis, dass das Tote Meer an dem Wettbewerb teilnehmen darf.

Das Gewässer tritt im Wettbewerb in der Kategorie Seen, Flüsse und Wasserfälle an. Darin finden sich unter anderem der Jangtse, der längste Fluss Chinas, der Ganges in Indien, die Niagarafälle und Loch Ness in Schottland.

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