BINT DSCHBAIL (inn) – Bei Kämpfen mit Hisbollah-Terroristen im Südlibanon sind am Montag zwei israelische Soldaten ums Leben gekommen. Am Dienstagmorgen konnte die Armee die grenznahe Hisbollah-Hochburg Bint Dschbail umzingeln.
Bei den Toten handelt es sich um einen 21-jährigen Oberleutnant und einen 20 Jahre alten Feldwebel. Außerdem wurden 14 Soldaten verwundet, einer von ihnen schwer. Fünf der Verletzten wurden bei einem israelischen Luftangriff getroffen. Die Armee vermutet, dass zehn Hisbollah-Kämpfer getötet wurden. In einem nahe gelegenen Dorf starb durch die Kämpfe mindestens ein libanesischer Zivilist. Offenbar wurde er unter den Trümmern eines Hauses begraben, das von der Luftwaffe zerstört wurde. Vor der Offensive hatte Israel die Menschen im Südlibanon aufgefordert, die Region zu verlassen.
Bint Dschbail befindet sich etwa zwei Kilometer von der Ortschaft Marun al-Ras entfernt, in der die Hisbollah ebenfalls stark präsent ist. Sie ist bereits unter israelischer Kontrolle. Marun al-Ras liegt weniger als 500 Meter nördlich der israelisch-libanesischen Grenze. In Bint Dschbail gebe es in allen Richtungen Kämpfe, sagte ein Oberstleutnant gegenüber dem israelischen Armeesender. „Wir treffen Terroristen, wir haben bei dieser Auseinandersetzung auch mehrere Gefangene genommen.“ Die Israelis seien dabei, die Lage zu stabilisieren, um dann auch die Kontrolle über Bint Dschbail zu übernehmen.
Weitere Luftangriffe im Libanon
Am Dienstagmorgen feuerten israelische Kampfflugzeuge eine Rakete auf ein Gebäude in der südlibanesischen Marktstadt Nabatija ab. Das Haus gehörte einem Mann namens Mohammed Ghandur, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Er kam mit seiner Frau und fünf Kindern ums Leben. Der genaue Anlass für den Angriff ist noch nicht klar.
Die Luftwaffe beschoss weitere Ziele wie das Flüchtlingslager Rafadijeh bei Tyrus, das auch von der Marine angegriffen wurde. Ein Palästinenser wurde getötet, 15 weitere erlitten Verletzungen. Außerdem zerstörte die Luftwaffe eine Brücke in der Gegend der Hafenstadt Sidon.
Ein Sprecher der UN-Truppe UNIFIL machte Israel am Montag für eine Granate verantwortlich, die einen Stützpunkt der Friedenstruppe getroffen hatte. Vier Soldaten aus Ghana wurden dadurch verwundet.