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Tote bei innerpalästinensischen Kämpfen

GAZA (inn) - Im Gazastreifen ist es erneut zu Kämpfen zwischen Hamas und Fatah gekommen. Bislang kamen acht Palästinenser ums Leben, mindestens 110 Menschen wurden verletzt. Die Auseinandersetzung begann am Montag, als die Fatah den 43. Jahrestag ihres ersten Angriffes gegen Israel feiern wollte.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte die Feierlichkeiten der gegnerischen Gruppierung im Vorfeld untersagt. Sie beschuldigte die Fatah, die Veranstaltung zu nutzen, um Unruhe zu säen. Damit wolle sie die Hamas-Regierung unterminieren.

Aus Hamas-Kreisen hieß es, die Unruhen seien am Montag ausgebrochen, nachdem Fatah-Leute das Feuer auf den Hamas-Sicherheitsbeamten Omar Asfur eröffnet hätten. Dieser sei sofort tot gewesen. Der Vorfall habe sich in Chan Junis im Süden ereignet. Bei weiteren Angriffen der bewaffneten Fatah-Anhänger von Dächern aus seien der zwölfjährige Ajman Abu al-Wafa und der 58 Jahre alte Maumud Abu Taha getötet worden.

Am Dienstag griffen die Kämpfe auf Gaza-Stadt über. Nach Angaben von Augenzeugen erschossen Hamas-Sicherheitskräfte den Fatah-Aktivisten Mahmud Dughmusch. Außerdem hätten sie das sechsstöckige Haus seiner Familie in die Luft gesprengt. Kurz zuvor habe ein Anhänger des bekannten Dughmusch-Clans einen Polizisten der Hamas getötet.

Ein ranghoher Fatah-Führer im Gazastreifen, Ibrahim Abu al-Nadscha, wurde unterdessen verschleppt und am Dienstag wieder freigelassen. Seine Entführer hatten ihm den Schnurrbart abrasiert. Die Fatah machte die Hamas für die Tat verantwortlich, durch die der Mann habe gedemütigt werden sollen. Er trug den Schnurrbart seit 35 Jahren. Die Hamas warf hingegen ehemaligen Sicherheitsvertretern der Fatah vor, hinter der Entführung zu stecken. Sie seien wütend auf die Autonomiebehörde, weil ihre Gehälter nicht ausgezahlt würden.

Abbas ruft zum Dialog auf

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, fiel der Beginn der Auseinandersetzung mit einem versöhnlichen Appell des Fatah-Vorsitzenden Mahmud Abbas zusammen. Bei einer Feier anlässlich des Jahrestages in Ramallah forderte er die Hamas zum Dialog und zu vorgezogenen Neuwahlen auf.

Die Hamas begrüßte den Aufruf. „Wir strecken unsere Hand zu bedingungslosen Gesprächen und mit guten Absichten aus“, sagte der Hamas-Führer Mahmud a-Sahar vor Journalisten in Gaza. Vorgezogene Wahlen lehne er hingegen ab, weil „die Hamas in einer freien und demokratischen Wahl gewählt wurde“.

Abbas‘ Sicherheitskräften warf A-Sahar vor, eine Kampagne von „Terror und Unterdrückung“ gegen die Hamas im Westjordanland zu führen. Sie hätten viele Anhänger der Gruppierung festgenommen und Einrichtungen geschlossen.

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