RAMALLAH (inn) – Israelischen Soldaten haben am Donnerstagnachmittag bei einem Armee-Einsatz in der Autonomiestadt Ramallah sechs Palästinenser getötet. Bei der Operation wurden zudem vier gesuchte Palästinenser festgenommen und weitere 30 Personen verletzt.
Eine Spezialeinheit der Armee war auf der Suche nach einem Palästinenser, der in Terroraktivitäten in Israel involviert war, heißt es in der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Die Armee umstellte ein Gebäude, in dem sich der Verdächtige aufhielt. Der Palästinenser beabsichtigte laut Medienberichten, auf die Soldaten zu schießen. Diese wiederum verwundeten ihn, doch dem Terroristen gelang die Flucht.
Während der Operation schob ein Bulldozer zudem Fahrzeuge und Gemüsestände beiseite. Es kam zu Schusswechseln zwischen Palästinensern und der Armee. Außerdem wurden die Soldaten mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen. Vier Palästinenser wurden getötet, zwei weitere starben an ihren Verletzungen in einem Krankenhaus in Ramallah. Offenbar sind unter den Toten auch Zivilisten. Insgesamt nahm die Armee vier Personen fest.
Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, verurteilte das Vorgehen der israelischen Armee. Dieses beweise, dass die Aufrufe Israels zu Frieden und Sicherheit „unaufrichtig“ seien. „Die fortgesetzte Aggression wird nur zur Zerstörung aller Bemühungen führen, die darauf zielen, den Frieden zu verwirklichen.“
„Gemeinsam gegen den Feind“
Aufgrund der israelischen Razzia demonstrierten in Ramallah Hunderte Palästinenser. Sie riefen zur Rache an Israel auf. Palästinenser dürften zudem keine Waffen gegen Palästinenser erheben. „Die Operation zeigt, dass die israelische Besatzung der Feind ist“, so palästinensische Gruppen. Auch ein Hamas-Sprecher verwies darauf, dass es keinen Raum für interne Kämpfe der Palästinenser gebe. Die Kräfte müssten gegen Israel vereint werden.
Einsatz in Bethlehem
In Bethelem wollte eine Spezialeinheit der israelischen Armee zudem einen gesuchten Terroristen festnehmen. Der Mann versuchte jedoch zu fliehen. Dabei wurde er von Soldaten angeschossen und verwundet. Anschließend wurde er in ein israelisches Krankenhaus zur Behandlung gebracht.