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Torah-Schüler entschuldigt sich für Spuck-Attacke

JERUSALEM (inn) – Der Torah-Schüler, der vergangene Woche einen armenischen Erzbischof angespuckt hatte, hat sich bei einem Treffen mit armenischen Geistlichen für seine Tat entschuldigt. Ein Knesset-Komitee beschloss mehrere Maßnahmen, um gegen das schlechte Benehmen gegenüber Christen vorzugehen.

Der Torah-Schüler Natan Zwi Rosenthal bat den armenischen Erzbischof, Nourhan Manougian, für seine Spuck-Attacke von vergangener Woche um Entschuldigung. Er erklärte, er habe sich über die Götzenverehrung geärgert, welche die Christen veranstalten würden. Die verbiete die Torah. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Der Student hatte auf den Bischof und auf dessen Holzkreuz gespuckt, das aus dem 17. Jahrhundert stammt. Der Geistliche hatte an einer Prozession in der Jerusalemer Altstadt teilgenommen.

Rosenthal ist Schüler der Har-Hamor-Torah-Schule in Jerusalem. Deren Rabbis sowie Rosenthals Vater waren ebenfalls zu dem Treffen gekommen, das bereits am Donnerstag in der Polizei-Station der Jerusalemer Altstadt stattfand. Die Rabbis bekundeten ihr Bedauern über den Vorfall und versicherten, sie erzögen ihre Studenten dazu, höflich gegenüber anderen zu sein. Rosenthal sei der erste ihrer Schüler, der in einen solchen Vorfall verstrickt gewesen sei, betonten sie. Die Polizei hatte den Termin bis gestern geheim gehalten.

Manougian sagte, er und seine Glaubensgenossen nähmen die Entschuldigung an. Ihre Religion gebiete es ihnen, Rosenthal zu vergeben. Die Polizei teilte hingegen mit, trotz Rosenthals Entschuldigung werde wegen seiner Spuck-Attacke gegen ihn Anklage erhoben.

Unterdessen rief die Knesset einen Ausschuss ins Leben, der sich mit den Belästigungen von christlichen Würdenträgern beschäftigt. Geistliche und Stadtbeamte bestätigten, derartige Schikanen seien bereits häufiger vorgekommen, sie würden jedoch selten der Polizei gemeldet. Bisher seien in den vergangenen Jahren erst drei derartige Beschwerden bei er Polizei eingegangen. „Keiner erwartet von uns, dass Polizeibeamte jeden Priester bewachen können“, hieß es.

Erst vor wenigen Tagen waren Davidsterne auf den Eingang eines Klosters unweit der Knesset gesprüht worden. Ähnlichen Vandalismus meldeten Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche, die nahe dem Jerusalemer Polizei-Hauptquartier steht. Kirchenvertreter klagten zudem, Jeschivah-Schüler beobachteten sie häufig mit Ferngläsern und machten kompromittierende Gesten, wenn sie an ihnen vorübergingen.

Der Vorsitzender des Komitees, Juri Stern von der Nationalen Union, sagte, diese Vorfälle seien inakzeptabel und zeugten von Ignoranz und Dummheit. Stern, der zugleich der Arbeitsgruppe zur Beziehung zu christlichen Gemeinschaften vorsitzt, sagte, die Art, in der das Christentum in den Schulen vermittelt werde, müsse geändert werden. Das Komitee beschloss, Erziehungsministerin Limor Livnat müsse ein Forum für christliche und jüdische Geistliche einrichten. Es rief zudem die Polizei dazu auf, mehr auf christliche Stätten zu achten.

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