Der Besuch der Stätte in Kifl Hares war mit der Armee abgesprochen. Die Juden sprachen das Gebet Gebet "Aleinu" (An uns ist es, Gott zu preisen), das Josua verfasst haben soll. Dabei wurden sie von israelischen Truppen beschützt. Die palästinensischen Bewohner der Ortschaft hatten – anders als in früheren Jahren – in dieser Zeit die volle Bewegungsfreiheit. Einige öffneten sogar ihre Läden für die Beter, berichtet die Tageszeitung "Jediot Aharonot".
Auch der Oberrabbiner Jona Metzger, der Minister für Information und Diaspora, Juli Edelstein, sowie vier Knesset-Abgeordnete nahmen an der Gedenkfeier teil. Rabbi Metzger sprach sich gegen eigenmächtige Pilgerreisen aus – damit bezog er sich auf einen gewaltsamen Zwischenfall am Grab der biblischen Gestalt Josef: "Jeder Jude hat das Recht, das Josefsgrab zu besuchen, aber es muss mit den Sicherheitskräften koordiniert werden. Passen Sie gut auf Ihre Seelen auf. Ich fordere die Minister auf, mehr Menschen den Zutritt zu der Stätte zu gewähren, nicht nur einmal im Monat – vor allem, weil das in allen Abkommen vereinbart ist."
In Kifl Hares sind laut der jüdischen Überlieferung Josua, sein Vater Nun und sein Mitstreiter Kaleb begraben. Nach biblischem Bericht führten Josua und Kaleb die Israeliten nach der Flucht aus der ägyptischen Sklaverei in das von Gott verheißene Land Kanaan. Aufgrund der Lage der Gräber können Juden nur selten dort beten.
Am Sonntag hatten Juden ohne Absprache mit dem Militär das Josefsgrab in Nablus besucht. Als palästinensische Polizisten auf die Israelis schossen, wurde einer der Beter getötet. Er war ein Neffe der israelischen Kulturministerin Limor Livnat.