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Todesstrafe wegen angeblicher E-Mail nach Israel

SANAA (inn) - Eine angebliche E-Mail an den israelischen Premierminister Ehud Olmert könnte einem jemenitischen Staatsbürger das Leben kosten. Dieser hatte sich, wie "Spiegel Online" berichtet, bei Olmert als Informant angedient - und von ihm per Internet seine Zustimmung erhalten.

Aufgrund der „eindeutigen Beweislage“ verurteilte der Richter am Staatssicherheitsgericht der jemenitischen Hauptstadt Sanaa den Mann zum Tode. Zwei weitere Angeklagte, die sich angeblich ebenfalls dem israelischen Geheimdienst Mossad als Agenten angeboten hatten, erhielten im gleichen Prozess nach Angaben von Augenzeugen Haftstrafen in Höhe von drei und fünf Jahren.

„Wir sind die Organisation des Islamischen Dschihads und Sie sind Jude. Aber Sie sind ehrlich, und wir sind bereit, was auch immer zu tun“, wird eine Passage aus dem Schreiben des Angeklagten zitiert. „Wir sind bereit, Sie zu unterstützen“, habe Olmert darauf geantwortet.

Unschuld beteuert und Berufung angekündigt

Hinzu kommt, dass der Hauptangeklagte und die beiden anderen Männer falsche Bekennerschreiben veröffentlicht haben sollen. Laut Anklage bekannten sie sich unter dem Namen „Islamischer Heiliger Krieg im Jemen“ zu Angriffen auf ausländische Einrichtungen in Sanaa im vergangenen Jahr. Den Kontakt zum „Feindstaat“ Israel sollen sie im Zeitraum von Mai bis September 2008 unterhalten haben. Der jemenitische Präsident Ali Abdallah Saleh höchstpersönlich hatte im vergangenen Oktober verkündet, dass die Behörden eine im Dienst des israelischen Geheimdienstes stehende „Terrorzelle“ ausgehoben hätten.

Die Männer im Alter von 23 bis 26 Jahren hatten vor Gericht stets ihre Unschuld beteuert. Der Richter sah dies in der Urteilsbegründung allerdings anders: Die Beweislage sei „so eindeutig, dass das Gericht überzeugt genug ist für eine Verurteilung“. Drei Verdächtige waren im Laufe des Verfahrens aus Mangel an Beweisen frei gelassen worden. Die drei Verurteilten, die bereits zu Beginn des Prozesses ihre Unschuld beteuert hatten, kündigten Berufung an.

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