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Terrorist in Australien verurteilt

CANBERRA (inn) – Ein australisches Gericht hat am Dienstag den britischen Terroristen Jack Roche zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt. Der 50-Jährige hatte gestanden, dass er einen Anschlag auf die israelische Botschaft in der Hauptstadt Canberra mitgeplant hatte.

Wie die australische Zeitung „The Australian“ berichtet, hatte die Staatsanwaltschaft ein Urteil gefordert, das der Höchststrafe von 25 Jahren Gefängnis möglichst nahe kommt. Dadurch könne dieser Fall anderen angehenden Terroristen als „dramatische Abschreckung“ dienen.

Roches Verteidiger beantragte hingegen eine niedrige Haftstrafe. Der Angeklagte sei bei seinen Vernehmungen „außerordentlich kooperativ“ gewesen. So habe er freiwillig von seiner Einbindung in die Terror-Organisationen „Internationale Islamische Brigaden“ – im Volksmund „Al-Qaida“ („Das Fundament“) genannt – und „Dschema´ah Islamijja“ erzählt.

Während der Verhöre und Verhandlungen berichtete Roche, er sei zum Islam übergetreten, um von seiner Alkoholsucht loszukommen. Ursprünglich stammt er aus dem englischen Hull. Nach seiner Konversion sei er tief in die Welt des internationalen Terrors geraten.

In Afghanistan besuchte Roche ein Trainingslager der „Islamischen Brigaden“ und lernte, Sprengsätze herzustellen. Dort traf er im Jahr 2000 den weltweit gesuchten Terrorführer Osama bin Laden. Zudem hatte er Kontakt zu den hochrangigen Führern der indonesischen „Dschema´ah Islamijja“, Abu Bakar Baschir und Hambali. Die beiden sind mittlerweile in den USA inhaftiert. Ihre Terror-Organisation wird für die Bombenanschläge auf zwei Nachtclubs auf der indonesischen Insel Bali verantwortlich gemacht. Dabei waren am 12. Oktober 2002 fast 200 Menschen getötet worden.

Roche hatte nach eigenen Angaben nicht vor, den geplanten Anschlag selbst auszuführen. „Al-Qaida“ habe ihn nur beauftragt, die Sicherheitsvorkehrungen der israelischen Botschaft in Canberra und des israelischen Konsulates in Sydney zu filmen.

Der Brite war im November 2002 in Perth festgenommen worden. Er ist der erste Mensch, der in Australien nach den neuen Anti-Terror-Gesetzen verurteilt wurde. Diese waren nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf Ziele in den USA eingeführt worden.

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