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Terrorist erhält langjährige Haftstrafe

JERUSALEM (inn) – Ein israelisches Militärgericht hat am Montag einen palästinensischen Terroristen zu insgesamt 910 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Aktivist des Dschihad al-Islami wird für die Planung von zwei Anschlägen verantwortlich gemacht, bei denen 31 Israelis getötet worden waren.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, handelt es sich bei dem Verurteilten um den 23-jährigen Anas Dscharadat aus der palästinensischen Ortschaft Silath al-Harathia nahe Dschenin in Samaria. Er wird auch „Der Ingenieur“ genannt.

Der Anklageschrift zufolge hatte Dscharadat in einem Fall ein gestohlenes Fahrzeug besorgt. Dafür erhielt er umgerechnet rund 1.450 Euro. Das Auto belud er mit zwei Pakete Sprengstoff mit einem Gewicht von 110 Kilogramm. Am 5. Juni 2002 brachte er einen Palästinenser von Dschenin zu einer Kreuzung nahe der nordisraelischen Stadt Megiddo. Er wies ihn an, neben einen Bus voller Soldaten zu fahren und wünschte ihm viel Erfolg. Wenige Minuten später explodierte das Fahrzeug neben einem Bus. Bei dem Anschlag kamen 17 Israelis ums Leben, 42 weitere Menschen wurden verletzt.

Nach einigen Monaten deponierte Dscharadat 70 Kilogramm Sprengstoff in einem Jeep und rekrutierte zwei Selbstmordattentäter. Dieses Fahrzeug explodierte am 21. Oktober neben einem israelischen Bus nahe der Karkur-Kreuzung bei Hadera. Dabei starben 14 Israelis, 28 wurden verwundet.

Zudem gelang es Dscharadat, 600 Kilogramm Sprengstoff in einem Auto nach Israel zu bringen. Es sollte neben einem Wohnhaus in die Luft gesprengt werden. Das Fahrzeug wurde allerdings von Sicherheitskräften entdeckt. Ein weiteres Attentat mit 400 Kilogramm Sprengstoff in einem Auto wurde ebenfalls vereitelt, weil die Sicherheitskräfte entsprechende Geheimdienstinformationen hatten. Die Drahtzieher der geplanten Anschläge konnten entkommen.

Vor etwa einem Jahr wurde Dscharadat in der Nähe seines Hauses festgenommen. Seine Angehörigen, die an den Verhandlungen teilnahmen, sagten: „Wir haben nichts über seine Taten gewusst. Die Sicherheitskräfte haben uns über die Angelegenheit informiert. Wir unterstützen ihn und stehen hinter ihm.“

Das Gericht erwog vorübergehend, ihn zum Tode zu verurteilen. Doch die Richter entschieden sich letztlich für 35mal lebenslänglich und weitere 35 Jahre Haft.

Dscharadat lächelte während des gesamten Gerichtsprozesses. Als ihn eine Richterin zu einem Kommentar aufforderte, sagte er: „Ich habe die Taten wegen eurer Terroraktionen in den Gebieten begangen.“ Bis zum letzten Verhandlungstag zeigte er keine Reue.

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