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Terrorgruppe: „Wir sind stolz, dass Bewohner Sderot verlassen“

SDEROT (inn) – Die palästinensische Terrorgruppe „Volkswiderstandskomitees“ (PRC) freut sich über die „erfolgreiche Wirkung“ ihrer Raketenangriffe. Zahlreiche Israelis erwägen, die Stadt Sderot in der Nähe des Gazastreifens zu verlassen.

„Wir sind sehr stolz darauf, zu sehen, dass Bewohner von Sderot ihre Kinder und ihr Gepäck zusammensuchen und die Stadt verlassen und allen zur Evakuierung raten“, sagte ein PRC-Sprecher, der unter dem Namen Abu Abir bekannt ist, gegenüber der Zeitung „Jediot Aharonot“. Er kündigte an, dass bald auch Raketen vom Westjordanland abgefeuert würden. Sie würden „tief in das Gebiet des Feindes“ eindringen.

Die Drohungen des israelischen Verteidigungsministers, die Armee werde eine weitreichende Operation im Gazastreifen starten, nimmt der Palästinenser nicht ernst: „Es ist nett, diesen kleinen Mann drohen zu sehen, aber ich würde ihm vorschlagen, sich mit dem Wachen über die Sicherheit seiner Frau und seiner Tochter zu befassen, denn selbst auf seinen Leibwächter und die Bewohner von Sderot kann er nicht aufpassen. Ernsthaftere Leute als Amir Peretz haben es nicht geschafft, uns daran zu hindern, unseren Kampf fortzusetzen.“ Bei einem palästinensischen Angriff war am Mittwochmorgen ein Leibwächter des Ministers schwer verletzt worden. Eine Frau kam ums Leben.

„Wir haben uns nach ‚Beit Hanun‘ dazu verpflichtet, in diesem Krieg nach dem Grundprinzip ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn‘ zu handeln“, teilte Abu Abir mit. Dabei bezog er sich auf einen irrtümlichen israelischen Angriff auf Wohnhäuser, der in der Stadt im Gazastreifen 19 Todesopfer gefordert hatte. „Wie Beit Hanun im Laufe der Aktivität der israelischen Armee teilweise geräumt wurde, so sind wir Zeugen der Räumung von Sderot, aber ich sage den Bewohnern von Sderot: Geht alle hinaus, und das so schnell wie möglich, denn was noch kommen wird, wird viel schwerer sein. Wir haben noch nicht begonnen, mit allen Mitteln zu kämpfen, die uns zur Verfügung stehen.“ Mit dem Aufruf wolle er beweisen, „dass wir uns um alle Unschuldigen sorgen“.

„Militäreinsätze haben nichts bewirkt“

Durch die militärischen Einsätze und die gezielten Tötungen hätten die Israelis nichts gewonnen, fügte er hinzu. „Hat das die Menge der Raketen um eine einzige Rakete verringert? Hat es dazu geführt, dass eine einzige palästinensische Organisation eine Feuerpause verkündet hätte? Im Gegenteil, das erhöht nur die Motivation.“ Die Israelis seien „Zeugen davon, dass, je mehr Zeit vergeht, unsere Raketen immer genauer und todbringender werden“.

Auf die Frage, ob es eine Chance auf Ruhe gebe, erwiderte Abu Abir: „Diese Frage muss man den Israelis stellen. Wir von unserer Seite reagieren auf die israelischen Verbrechen, und wenn die Israelis meinen, es sei möglich, mit dieser Politik weiterzumachen, dann versprechen wir, dass sich das Gleichgewicht noch ändern wird. Zurzeit haben die Israelis ihr Können mit Drohungen bewiesen, während wir durch unsere Reaktionen beweisen, dass wir nicht nachgeben und dass keine Waffe – so neuartig sie auch sein mag – und kein Verteidigungsminister – so schnurrbärtig er auch sein mag – uns Angst machen kann.“

Millionär finanziert Erholung für Sderot-Bewohner

Unterdessen machten sich zahlreiche Menschen aus Sderot auf den Weg nach Eilat. Der israelische Milliardär Arkadi Gajdamak hatte dort 1.600 Hotelzimmer bestellt, damit sie sich am Wochenende von den Raketenangriffen und dem täglichen Alarm erholen könnten. Für die Fahrt ans Rote Meer charterte er 17 Busse.

Peretz kritisierte den aus Russland stammenden Israeli: „Der Staat Israel lässt nicht zu, dass reiche Männer und Philanthropen durch die Drangsal der Bürger die Kontrolle gewinnen“, sagte er laut der Tageszeitung „Ha´aretz“. „Dieses Phänomen kann nicht weitergehen. Wir werden einen organisierten und durchdachten Plan vorbereiten, um diesen Bewohnern Erleichterung zu verschaffen, damit sie nicht an die Türen von Philanthropen klopfen müssen.“ Am Donnerstag wies der Minister den Verteidigungsapparat und die Stadtverwaltung von Sderot an, Hunderte Kinder aus der Region für ein paar Tage an einen ruhigeren Ort zu bringen. Dies solle im Namen der Vereinigung für das Wohl Israelischer Soldaten geschehen.

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