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Terrorgruppe bekennt sich zu Mord an Elie Hobeika in Beirut

BEIRUT / JERUSALEM (inn) – Einen Tag nach dem Mord an dem ehemaligen libanesischen Minister und Milizenführer Elie Hobeika hat sich eine „Anti-Syrien“-Terrorgruppe zu dem Attentat bekannt.

Hobeika kam am Donnerstag bei der Explosion einer Autobombe in Beirut ums Leben, die von den Terroristen an einem in der Nähe geparkten Wagen angebracht worden war. Als der 45 Jahre alte Hobeika in seinen Sportwagen einstieg, wurde die mehr als 100 Kilogramm schwere Bombe gezündet. Bei dem Attentat wurden drei seiner Leibwächter getötet, sechs Passanten wurden verletzt.

Noch am Donnerstagabend hatte die libanesischen Regierung Israel für den Tod Hobeikas verantwortlich gemacht. Die israelische Regierung wies die Anschuldigungen jedoch vehement zurück.

Hobeika war eine der maßgeblichen Figuren im libanesischen Bürgerkrieg, der von 1975 bis 1990 dauerte. Er galt zunächst als ein Verbündeter Israels, wechselte 1985 jedoch auf die Seite Syriens, nachdem das Land allen Beteiligten an dem Bürgerkrieg Amnestie gewährte. Hobeika wurde im gleichen Jahr Minister in der neu gewählten Regierung des Libanon.

Als Geheimdienstchef der maronitischen Miliz „Forces Libanaises“ war Hobeika für das Massaker in den Palästinenserlagern Sabra und Shatila südlich von Beirut verantwortlich gemacht worden. Dabei waren am 17. Und 18. September 1982 – in Anwesenheit israelischer Soldaten – hunderte Palästinenser getötet worden.

Die israelische Armee war am 6. Juni 1982 in den Libanon einmarschiert und hatte am 15. September Beirut besetzt. Militärischer Führer des Libanonkrieges war der damalige Verteidigungsminister Israels, Ariel Sharon. PLO-Chef Yasser Arafat war bereits Anfang September aus Beirut geflohen.

Überlebende des Massakers von Sabra und Shatila hatten im vergangenen Juni am internationalen Gerichtshof in Belgien Klage gegen Sharon wegen Verstoßes gegen internationales Recht eingereicht. In den vergangenen Jahren hatten Palästinenser immer wieder mit Rache an den „Verantwortlichen“ – darunter Milizenführer Hobeika – gedroht.

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