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Terrorgruppe bedroht Christen im Gazastreifen

GAZA (inn) – Eine bisher unbekannte moslemische Gruppe namens „Die Armee der Führung“ hat am Dienstag angedroht, christliche Ziele im Gazastreifen anzugreifen. Dies solle zur Vergeltung der Äußerungen von Papst Benedikt XVI. über den Islam geschehen, von denen sich zahlreiche Moslems beleidigt fühlten.

„Jeder für Christen wichtige Ort wird ein Angriffsziel sein“, hieß es in einer Stellungnahme der Gruppe. Dies geschehe, bis der Papst sich öffentlich entschuldige. Die moslemische Gruppe ließ zudem verlauten, „mit eiserner Faust gegen jeden zu kämpfen, der es wagt, die Kreuzritter zu verteidigen“. Das ist die zweite Androhung dieser Art gegen Christen im Gazastreifen in den vergangenen Tagen, schreibt die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Papst Benedikt XVI. bekundete am Sonntag sein Bedauern über die Auswirkungen seiner Äußerung, an der die Moslems Anstoß nahmen. Er hatte in der vergangenen Woche bei einem Vortrag in Regensburg unter anderem die Aussage eines byzantinischen Kaisers zitiert, wonach Mohammed, der Begründer des Islam, „nur Schlechtes und Inhumanes“ in die Welt gebracht habe. Er sagte, die Worte des Kaisers spiegelten nicht seine eigene Meinung wider.

Der Mufti von Jerusalem, Mohammed Hussein, sagte am Dienstag, die Entschuldigung des Papstes sei unzulänglich.

Der palästinensische Innenminister, Said Siam, ordnete infolge gewalttätiger Übergriffe auf Kirchen und christliche Institutionen einen besonderen Schutz für die Kirchen im Gazastreifen und im Westjordanland an. Am Samstag hatten Palästinenser die 1.400 Jahre alte griechisch-orthodoxe Kirche im Gaza Stadt beschossen. Auch in der Autonomiestadt Nablus im Westjordanland wurden vier Kirchen von Palästinensern gebrandschatzt. Am Sonntag hatten moslemische Geistliche alle Palästinenser dazu aufgerufen, am nächsten Freitag einen „Tag des Zorns“ gegen den Papst zu veranstalten und Demonstrationen durchzuführen.

Laut „Jerusalem Post“ leben im Gazastreifen etwa 4.500 Christen unter 1,3 Millionen Moslems. Ein christlicher Geistlicher aus Gaza Stadt sagte gegenüber der Zeitung, seine Gemeinde habe die Drohungen sehr ernst genommen. „Wir haben die Palästinensische Autonomienbehörde zum Schutz angerufen. Die Christen hier fallen nicht sehr auf, und viele von ihnen möchten das Gebiet aus Furcht um ihr Leben verlassen.“

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