RAMALLAH (inn) – Ein Riesenskandal: Tanzim-Führer Marwan Barghouti verschaffte den Lynchmördern von Ramallah Geld. Mit Empfehlungsschreiben des Ober-Terroristen bekamen auch andere Mörder Bares in die Kasse.
Am 12. Oktober 2000 waren Vadim Norevich und Yosef Avrahami (beide 33) in Ramallah von einem Palästinensermob gelyncht worden. Ihr geschändeten Leichen zog der Mob mit Triumphgeheul durch die Straßen.
Wie die Tageszeitung „Yediot Ahronot“ berichtet, geht aus Dokumenten hervor, daß Marwan Barghouti den Beteiligten an dem Lynchmord und andere „erfolgreiche“ Terroristen „Bonus“-Zahlungen vermittelte.
Marwan Barghouti ist der Chef der Tanzim in Judäa und Samaria und gilt als einer der Initiatoren und Anführer der sogenannten „Intifada“. Derzeit befindet sich das gewählte Mitglied des palästinensischen Legislativrats in israelischer Untersuchungshaft.
„Yediot“ berichtet: Barghouti hat unter anderem einen Brief an Arafat geschickt bezüglich eines Palästinensers, dessen Sohn an dem Lynch im Gebäude der Polizei in Ramallah teilgenommen hat. Auf offiziellem Briefpapier der Fatah beantragte er von Arafat, mehr als 6.000 Euro an den Vater zu zahlen, um damit dessen Rechtsbeistand zu bezahlen.
Aus anderen Dokumenten geht das Finanzierungssystem für die Mörder hervor: Örtliche Führer wandten sich mit „Empfehler-Listen“ von Terror-Aktivisten an Barghouti, mit der Bitte um finanzielle Unterstützung oder einen „Bonus“ für die „Durchführung einer erfolgreichen Aktion gegen die andere Seite“. Barghouti sandte die Bitten mit seiner Unterschrift und handschriftlich vermerkten Summen an Arafat weiter.
In einem weiteren Dokument findet sich eine Auflistung von neun Namen von Terroristen, die an Bombenanschlägen beteiligt waren. Barghouti versorgte sie mit einem offiziellen Brief mit der Bitte, „ihnen zu helfen und die Ausführung ihrer Missionen zu erleichtern.“